Wissensmanagement im SEO-Team

In jedem Team ist es das Gleiche: Es gibt Experten für verschiedene Bereiche – sei es durch Qualifikation oder Eigeninteresse – und es gibt Bereiche, in denen haben alle ein vernünftiges Grundwissen. Die Aufgabe des Wissensmanagements ist es das Grundwissen eines Teams oder auch eines Unternehmens zu erhalten und diese Basis mit Expertenwissen zu erweitern – sofern das sinnvoll möglich ist.

Während das Grundwissen eine recht lange Halbwertzeit hat, birgt Expertenwissen den Nachteil, dass es schnell veraltet. Daher macht es auch nur begrenzt Sinn, dieses Wissen im ganzen Unternehmen zu verbreiten oder über Jahre hinweg vorzuhalten. Gerade im technologischen Bereich ist die Geschwindigkeit, in der Expertenwissen veraltet oder nicht mehr gebraucht wird, rasant. Daher lohnt es sich beispielsweise nicht, wenn ein Ingenieur ein halbes Jahr mit der Dokumentation einer Software verbringt, die in zwei Jahren bereits durch eine Neue ersetzt werden soll. Der Aufwand wäre einfach zu groß. Wenn die Software eine Maschine aber noch zehn Jahre steuern soll, wäre ein solcher Aufwand durchaus angebracht.

Beim Wissensmanagement geht es zunächst vor allem darum für die Funktion eines Betriebes oder eines Teams wichtiges Wissen zu dokumentieren und zu sichern

Das können zum Beispiel Passwörter oder Ansprechpartner beim Kunden sein, aber auch Vertragsunterlagen und Ähnliches. Diese Informationen findet man natürlich meistens bei den Teammitgliedern. Allerdings kann wichtiger Input auch von außen in das Team hereingetragen werden.

Ebenso verhält es sich mit den Profiteuren von solchen Wissenssammlungen. Ein neues Teammitglied kann zum Beispiel mit Hilfe eines guten Wiki bereits nach einer kurzen Einarbeitung schon weitgehend selbstständig Aufgaben erledigen. Andererseits kann die Außendarstellung auch von Nachteil sein. Kunden und externen Partnern kann man mit einer direkten, verständlichen Antwort viel einfacher den Eindruck von Kompetenz vermitteln, als wenn zu jeder Frage erstmal der Teamleiter oder ein Kollege gefragt werden muss, was man darauf antworten könne.

Das Wissensmanagement verfolgt nicht nur im SEO-Bereich mehrere Ziele

Noch vor der Vermittlung von Kompetenz und Seriosität steht die Steigerung der Produktivität. Wenn ein Teammitglied ausscheidet oder länger ausfällt, ist es eminent wichtig, dass dem Team und natürlich auch dem Unternehmen nicht zu viel Wissen verloren geht, beziehungsweise zeitweise nicht zur Verfügung steht. Mit einer guten Wissensbasis ist so ein Ausfall viel leichter aufzufangen. Falls das Wissen mit ein paar Tipps und Anwendungshinweisen dokumentiert wurde, ist es für einen Quereinsteiger oder eine Vertretung viel einfacher und zeitsparender damit zu arbeiten, als sich ohne Hilfe in ein neues Themengebiet einzuarbeiten. Das steigert nicht nur die Produktivität, sondern sichert auch gleichzeitig den Betrieb.

In vielen Branchen, wie zum Beispiel in der Gastronomie sowie in der SEO-Branche, ist es gang und gäbe, dass Arbeitnehmer nach wenigen Jahren den Arbeitgeber wechseln. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Daher sichert eine gesunde Wissensbasis auch das Fortbestehen und die Stabilität eines Betriebes. Wenn das Wissen verschiedener Abteilungen zusammengeführt wird, beziehungsweise sämtlichen Abteilungen im Unternehmen zur Verfügung stehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass daraus echte Innovationen entstehen, deutlich höher. Google zum Beispiel betreibt dieses Modell sehr erfolgreich. Mitarbeiter bei Google haben eine sogenannte 20-Prozent-Innovationsklausel. Das heißt, sie können 20 Prozent ihrer Arbeitszeit darauf verwenden innovative Projekte zu verfolgen, die mit ihrer eigentlichen Arbeit für den Internetgiganten zunächst wenig zu tun haben. Das geht natürlich auch mit kleinen Teams. Durch diese Freiheit ist es Google gelungen, mit neuen und innovativen Ideen an die Spitze der Suchmaschinenbetreiber zu stürmen und diese Position weiter auszubauen.

Doch Wissensmanagement ist nicht nur gut für ein Unternehmen oder für die Team-Performance, sondern auch für den einzelnen Mitarbeiter

Das führt einerseits zu einer Verbesserung dessen, was ein einzelner Mitarbeiter kann. Mit einem guten Leitfaden oder einer übersichtlichen Anleitung können so auch schwierige oder komplizierte Vorgänge von Mitarbeitern gestemmt werden, deren Qualifikation ohne diese Hilfsmittel dafür nicht ausreichen würde. Wenn das dauerhaft der Fall ist, wird der Betreffende bald auch ohne diese Hilfsmittel auskommen. Das Empfinden, etwas wirklich Schwieriges erreicht oder gemeistert zu haben, wirkt sich meistens äußerst positiv auf die Motivation des Einzelnen aus oder auch auf ein ganzes Team.

Natürlich hat das seine Grenzen. Wer nicht weiß, was er gerade macht, dem hilft auch eine Anleitung nicht wirklich weiter. Die ständige Überforderung von Mitarbeitern wirkt sich sehr nachteilig auf deren Motivation aus. Hinzu kommt, dass ein solcher Zustand auf Dauer zu viele Fehler produziert, die für ein Unternehmen früher oder später sehr teuer werden.

Das war der erste Teil einer Artikelserie zum Thema Wissensmanagement, die wir in der nächsten Zeit fortführen werden.

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