Was ist eigentlich Blogger Outreach?
In dem von uns hochgeschätzten Blog von seo-united wurden vor geraumer Zeit in einem Beitrag fünf SEO-Trends vorgestellt. Auch da durfte natürlich die gehypte Formel des WDF*P*IDF nicht fehlen, über die ich in diesem Artikel geschrieben habe. Ein weiterer dort vorgestellter „SEO-Trend“ hat mich dann allerdings etwas stutzig gemacht, der da heißt: Blogger Outreach. Wieso hat mich das stutzig gemacht? Erstens ist das natürlich kein alltäglicher Begriff in Deutschland und ich muss auch gestehen, dass mir selber im ersten Moment nicht sofort klar war wovon die Rede ist. Als ich es dann allerdings herausgefunden hatte, war mir klar, dass es sich hier nicht um etwas Neues handelt, sondern es eigentlich ein bekanntes Konzept bzw. eher eine Vorgehensweise ist. Zweitens machte mich stutzig, dass ich Blogger Outreach nicht als SEO-Maßnahme auf dem Schirm hatte. In diesem Beitrag werde ich erklären, warum das so ist. Doch vorher werde ich erstmal darauf eingehen, was denn Blogger Outreach eigentlich ist.
Was ist Blogger Outreach?
Blogger Outreach bezeichnet eigentlich die Idee die Reichweite, die Blogger innerhalb eines bestimmten Publikums bzw. einer Zielgruppe haben, für sich zu nutzen. Blogger Outreach ist daher vor allem eine Marketing-Verfahren. Dabei wird sich nicht nur die bisweilen enorme Reichweite von manchen Bloggern zu Nutze gemacht, sondern auch ihr großer Einfluss auf ihre Zielgruppe. Denn Blogger sind oftmals Meinungsführer und ihr Einfluss auf ihre „Anhänger“ ist häufig höher als der klassischer Medien, da sie eine größere Glaubwürdigkeit genießen. Aus diesen Gründen versuchen immer mehr Firmen Blogger und Blogs für ihre Zwecke zu nutzen. Dabei wird dann versucht entweder den Blogger dazu zu bringen über das Produkt/die Marke (am besten positiv) zu berichten oder gleich eigene Inhalte in dem populären Blog unterzubringen.
Die Methoden, die dabei angewandt werden, sind zahlreich. Sie reichen von einfachen Anschreiben per Email nach dem Motto: „Hey, guck mal hier, ich hab ein tolles Produkt, schreib doch mal was darüber.“ Über die Bezahlung von Beiträgen bis hin zu umfangreichen Betreuungsmaßnahmen mit Einladungen zu Messen und Veranstaltungen oder Reisen. Andere Möglichkeiten sind aber auch selbst aktiv zu werden und den Bloggern eigene Inhalte anzubieten, die man dort als Gastautor verfassen kann.
Die Wege, die Reichweite der Blogger zu nutzen, sind vielfältig. Und ich denke hier wird es auch mal einen eigenen Beitrag dazu geben. Insgesamt lässt sich sagen, dass Blogger je nach Gebiet und Zielgruppe sehr einflussreich sein können, außerdem sind sie nicht per se zur Neutralität verpflichtet wie Journalisten. Und Blogger haben das Problem, dass sie permanent auf der Suche nach Themen und Content sind. Wenn man es gut anstellt, kann man die Content-Suche ein bisschen in die eigene Richtung ziehen.
Das hört sich alles super an, es ist jedoch alles andere als einfach. Zunächst müssen natürlich erstmal die für das Thema wichtigen Blogs und Blogger ausfindig gemacht werden. Aber dann fängt die Arbeit erst an. Nur sollte man es nicht unbedingt als Arbeit verstehen. Blogger, gerade die einflussreichen unter ihnen, sind begehrt. Das heißt sie werden nicht auf jede x-beliebige Anfrage reagieren. Außerdem haben auch sie natürlich Glaubwürdigkeit zu verlieren und offensichtliche Käuflichkeit ist eindeutig ein Glaubwürdigkeitsproblem. Daher ist es sinnvoll sich Konzepte zu überlegen, um Blogger anzusprechen. Man muss ihnen etwas bieten. Einladungen zu Vorträgen und Messen habe ich ja schon genannt. Man sollte Partnerschaften eingehen, sinnvolle Inhalte selber liefern, natürlich ein gutes Produkt haben und die Blogger individuell ansprechen. Und was man auch vermeiden sollte ist Blogger zu einem Vortrag einzuladen und ihnen dann vorzuschreiben, über das eigene Produkt zu schreiben. Das funktioniert nicht, Freiwilligkeit sollte großgeschrieben werden.
Meiner Meinung nach finden sich die besten Beispiele für Blogger Outreach im Bereich der Mode bzw. von Modeblogs. Hier gab es in der Vergangenheit schon zahlreiche Modeblogger, die von der Industrie hofiert wurden. Mittlerweile findet man sie bei vielen Modenschauen in den ersten Reihen.
Was hat Blogger Outreach mit SEO zu tun?
Wie gesagt ist Blogger Outreach in erster Linie eine Marketingmaßnahme oder -strategie. Insofern könnte man sie ins Feld des Social Media Marketings (SMM) verorten, denn Blogs gehören ja bekanntlich zum Web 2.0. Aber selbstverständlich können die gleichen Methoden auch für die Suchmaschinenoptimierung angewendet werden. Denn das, worauf Blogger Outreach eigentlich abzielt, sind Empfehlungen von Meinungsführern zu erhalten. Übertragen auf die Suchmaschinenoptimierung bedeutet das nichts anderes als Links zu erhalten. Man kann davon ausgehen, dass die Seiten einflussreicher Blogger auch von Google als einflussreich gesehen werden. Links von diesen Seiten haben daher mutmaßlich einen hohen Trust und bieten eine hohe Linkpower und nebenbei auch noch viel Traffic. Insofern ist es sehr verlockend auch Blogger Outreach in den Linkaufbau einzubeziehen. Denn bei Bloggern können Links nicht einfach gekauft werden. Vielmehr sind auch für einen einfachen Link die Methoden des Blogger Outreach notwendig. Es heißt also Netzwerken: Blogger individuell und kreativ ansprechen und ihnen einen Mehrwert beispielsweise in Form von Inhalten bieten oder eben einfach nur gute Gründe dafür vorweisen, wieso man verlinkt werden sollte. Blogger Outreach bezeichnet in der SEO nach meinem Verständnis daher im Ergebnis etwas Ähnliches wie den Linktausch oder Linkkauf mit und von Bloggern, die man auf eine spezielle Art und Weise anspricht. Eine Gleichsetzung mit dem Linkkauf verbietet sich aber am Ende trotzdem. Denn wie gesagt ist die Herangehensweise eine völlig andere und es kommt ja auch eher zu einer Partnerschaft als zu einem Geschäft. Und relevant, gerade aus SEO-Sicht, ist natürlich die Auswahl des Blogs/Bloggers, damit es auch wirklich den erhofften Effekt auf das Ranking hat.
Hier bietet sich nun eine hervorragende Möglichkeit diesen Artikel abzurunden. Anfangs habe ich ja den Beitrag bei seo-united genannt. Der wurde übrigens verfasst von Nicole Mank, die aber gar nicht zum seo-united Team gehörte, sondern als Gastautorin auftrat und am Ende auf ihre eigene Seite verweist. Da war dann wohl jemand erfolgreich.
(Artikel erstmals veröffentlicht am 02. Dezember 2012 – Inhalte evtl. nicht mehr aktuell)
Vielen Dank für die Aufklärung! Ich bin gerade auch über den Begriff gestolpert und habe nichts dazu finden können – bis ich Deinen Artikel hier gefunden habe – prima!