Linkkauf und Linkmiete – SEO Grundlagen

Gemäß den Webmaster-Guidelines von Google ist es nicht erlaubt, Backlinks zu kaufen und/oder zu mieten. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Verkauf. Hier kollidiert das eigentlich gut durchdachte System der Webseitenbewertung anhand von Backlinks einfach mit der Realität der menschlichen Natur. Vor langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxis, gab es neben einer Rebellion gegen das Imperium auch Webseitenbetreiber, die sich damit zufrieden gaben, wenn die Suchmaschinen ihre Seite nicht so gut einstufen wie die eines Konkurrenten. Dort versuchte auch niemand seine Position innerhalb des Suchmaschinenrankings durch Linkkauf oder Linkmiete aufzuwerten. Die andere Site ist eben besser, also verdient sie auch das Mehr an Usern und damit das Mehr an Umsatz und Gewinn. Was für ein toller, fairer Ort … wenn nur das Imperium nicht wäre.

In unserer Galaxie funktioniert das jedenfalls nicht. So gut die Idee auch ist, eine Webseite anhand der Zahl und Qualität der auf sie verweisenden Webseiten zu bewerten, es ist auch gleichzeitig ihre Achillesferse. Die menschliche Gier sorgt dafür, dass es eben nicht fair und nach der reinen Lehre zugeht. Stattdessen wird gelogen und betrogen, taktiert und paktiert und auch mal versucht, den besser positionierten Konkurrenten bei Google und/oder Bing anzuschwärzen. Alles in dem Bemühen, in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen besser dazustehen und unter die Top-Platzierungen zu gelangen.

Ein sehr beliebtes Mittel, die Performance einer Website zu frisieren, ist der Kauf beziehungsweise die Miete von Backlinks. „Halt!“, rufen an dieser Stelle viele SEOs. Ein Großteil der Suchmaschinenoptimierer lehnt Mittel wie Linkkauf und Linkmiete ab. Offiziell natürlich. Vom Grundsatz her stimmt die offizielle Version schon, man kann eine Seite auch unter das Top10-Ranking bei Google und Co bringen ohne Links zu kaufen, allein durch Linktausch und guten Content. Vom Algorithmus her gehören an die ersten drei Stellen sowieso die Webseiten, die am besten zur Suchanfrage passen. Und weil Google bereit ist Webseiten abzustrafen die Links kaufen, macht das eben auch keiner – offiziell.

Die inoffizielle Version sieht ein wenig anders aus. Fast alle kommerziellen Webseiten verwenden einen Teil ihres Werbebudgets für das Mieten und Kaufen von Links. Nüchtern betrachtet haben sie einfach keine andere Wahl. Selbst wenn es unter den Großen zu einem Gentlemen’s Agreement kommen sollte und alle auf gekaufte Links verzichten, gibt es immer noch eine Unmenge an kleinen Portalen, die das nicht tun. Und weil Backlinks das Lindenblatt des Google PageRank sind, stünden dann die Kleinen ganz oben und hätten die meisten Zugriffe. Das will und kann sich keiner der Platzhirsche erlauben.

Durch den unbestreitbaren Nutzen von gekauften Links ist ein relativ großer Markt entstanden. Egal ob Banner- oder Textlinks, mittlerweile kann man fast überall Links kaufen. Es gibt sogenannte Linkbroker, Angebote in Internetauktionshäusern und Linkkauf- oder Linkmietplattformen. Die Suchmaschinen haben gar keine andere Wahl als dies schweren Herzens hinzunehmen, obwohl sie sowohl gegen Händler, als auch gegen Käufer immer noch vorgehen. Wahrscheinlich, damit das Ganze nicht völlig ausufert und die ersten Suchergebnisseiten (SERPS) nicht nur noch Portale beinhalten, denen die meisten Mittel für den Linkkauf oder die günstigsten Partner zur Verfügung stehen. Viele richten in diesem Zusammenhang den Blick hoffnungsvoll auf Social Media, aber von dort ist auch keine echte Besserung in Sicht. Mehrere tausend gekaufter Freunde und „Gefällt mir“-Einträge sind nicht unmöglich oder undenkbar. Sie sind momentan allenfalls noch teurer als gekaufte Links, wenn überhaupt.

Ab einem gewissen Stadium fassen Sie also gekaufte Links als Mittel zur Optimierung Ihres Portals ins Auge. Wie Sie sich denken können, gibt es auch hier einige grundsätzliche Regeln und Empfehlungen. Wie immer hat alles seinen Preis, auch virtuelles Gut, wie zum Beispiel Links. Als erstes: Vorsicht bei Dumpingangeboten! Mehrere PR 5 Links verschenkt niemand, außer es stimmt etwas nicht mit ihnen. Vielleicht gehören sie zu Domains, die von Google bereits als Linkverkäufer identifiziert wurden. Solche Links sind wertlos, PR 5 hin oder her. Ein PR 5 Link kann – Stand Juli 2011 – schon mal 120 bis 150 Euro kosten – monatlich wohlgemerkt. Ein PR 6 Link ist mehrere hundert Euro wert, für noch stärkere Links werden entsprechend höhere Summen aufgerufen. Damit nicht genug, falls Sie sich für den Kauf entscheiden, muss sich das nicht zwingend positiv auf Ihre Webseite auswirken. Eine brandneue Webseite, die über Nacht 100 oder sogar 1000 und mehr neue Backlinks bekommt, ist den Suchmaschinen sofort verdächtig. Statt des erhofften Aufschwungs geht es in den Rankings erstmal steil bergab, bei Google zum Beispiel in die berüchtigte Sandbox und damit aus dem Index heraus!

Achten Sie beim Linkkauf und bei der Linkmiete immer darauf, dass der Linkzuwachs natürlich aussieht. Aktivieren Sie in der Anfangszeit (etwa die ersten acht bis 15 Monate) nicht zu viele und/oder zu starke Links. Auch danach müssen Sie darauf achten, dass Sie nicht übertreiben und der Zuwachs an Links Schwankungen unterliegt. Sonst landen Sie schnell in einem der zahlreichen Filter der Suchmaschinen mit mehr oder weniger gravierenden Folgen. Das reicht von einer Abwertung Ihrer Site bis zur dauerhaften Verbannung aus dem Index. Letzteres gleicht einer Exkommunikation während der Zeit der Spanischen Inquisition. Sie sind draußen und Ihre Domain ist erstmal verbrannt. Im Laufe der Zeit wird es einfacher. Ihre Seite hat schon einen eigenen Pagerank und einen gewissen Trust und die Anzahl neuer Links kann sich relativ zu der Zahl der bereits vorhandenen Backlinks entwickeln.

Nachdem Sie sich für das Angebot eines Linkverkäufers entschieden haben, müssen Sie diesen zunächst einmal überprüfen. Ist der PageRank der Seite auch wirklich echt? Wird die Linkpower auf der von Ihnen gewählten Webseite auch wirklich vererbt? Es gibt einige kostenlose Tools, mit denen Sie die Echtheit des angezeigten PageRanks beziehungsweise die Links selbst überprüfen können. Das sollten Sie unbedingt tun. Sie müssen auch die Anzahl der ausgehenden Links und den trust der Seite überprüfen. Achten sie ferner darauf, dass das Thema der Webseite stimmt. Ein themenfremder Link wirkt sich schwächer aus, als ein themennaher. Meiden Sie Links aus dem Footer einer Webseite. Links aus diesem Bereich haben keine positiven Auswirkungen mehr auf das Ranking der verlinkten Seite, bestenfalls werden Sie von den Suchmaschinen ignoriert.

Insgesamt ist beim Kauf und der Leihe von Links vieles zu beachten. Falls die Suchmaschinen Ihren Partner als „Linkschleuder“ identifizieren, werden die entsprechenden Links zumindest empfindlich abgewertet. Als Alternative zum Linkkauf bleibt immer noch der Linktausch. Damit gehen Sie weniger Risiko, müssen aber mehr Zeit investieren.

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