Virtual und Augmented Reality im Marketing – VR-Reihe

Der heutige Beitrag widmet sich, wie schon angekündigt, ganz dem Content Marketing. Unter Content Marketing fallen Online-Marketing-Techniken, welche auf unterhaltsame oder informierende Art eine Kunden- und Markenbindung aufbauen. Da scheint Virtual Reality und Augmented Reality doch eine gute Methode zu sein, um zum einen den User informative Inhalte zu liefern und zum anderen das Produkt oder das Unternehmen im besten Licht darzustellen. Die Einsatzmöglichkeiten von VR und AR im Marketing sind einfach riesig. Daher werde ich euch nur einige vorstellen können. Doch zunächst muss die Frage geklärt werden, warum man sich überhaupt die Mühe machen sollte, VR und/oder AR für Marketing-Kampagnen zu nutzen.

Vorteile von VR und AR im Content Marketing

  • Produkt kann virtuell getestet werden
  • erhöht das Produktverständnis
  • erleichtert Kaufentscheidung
  • weniger Produktunsicherheit
  • emotionales Produkterlebnis
  • Werbe-Kampagnen werden Kundenspezifischer
  • Kunden- und Markenbindung
  • Augmented Reality Apps sind alltagstauglich
  • VR-/AR-Marketing wird zu Immersiven Marketing

Augmented Reality via App

Besonders der Einsatz von AR lohnt sich für Marketingmaßnahmen. Denn für diese braucht der potenzielle Kunde lediglich ein Smartphone oder Tablet mit Kamera und die AR-App. Dank weit verbreitetem freien WLAN kann der Nutzer nun von zu Hause oder unterwegs aus die AR-App ausprobieren und dem Charme der Marketing-Kampagne verfallen. AR-Apps ermöglichen das Testen von Produkten vor dem Kauf und verbessern das Kauferlebnis, da Produktunsicherheiten stark verringert werden.

Ganz nach dem Motto Try before you buy präsentierte IKEA im Herbst 2017 ihre neue AR-App namens „IKEA Place“. Mit dieser App ist es den Online-Shopping-Kunden möglich IKEA Möbel im eigenen zu Hause dreidimensional darzustellen, zu drehen, die Farbe zu ändern und nach belieben zu platzieren. Die Größenverhältnisse bleiben trotz Positionierung originalgetreu. Und was soll ich sagen – es klappt erstaunlich gut und es macht sehr viel Spaß. Daher darf man sich nicht wundern, dass Amazon fast zeitgleich das App-Modul „AR View“ der schon bestehenden Amazon-Shopping-App vorstellt.
Natürlich funktioniert App-Marketing mit AR-Funktion nicht nur für Möbel, sondern wie das nächste Beispiel zeigt, auch für Make-up. Mit der AR-App namens „YouCam Makeup“ können Mädels (und natürlich auch Männer) verschiedene Make-ups an sich ausprobieren. Die Gesichtserkennung klappt wirklich sehr gut, die AR-Make-up-Projektion wackelt nicht und man kann unter anderem sein biologisches Hautalter messen lassen. Der ein oder andere wird mit dieser App seinen Spaß haben.

Dies waren nur zwei Beispiele, wie Content Marketing via AR-Apps funktionieren kann. Und an Pokémon Go hat man erkannt, dass solche Apps wirklich ankommen.

In-store experience mit Virtual und Augmented Reality

Möchte man als Unternehmen eher auf vor-Ort-Erlebnisse setzen, kann man sich sowohl für Virtual Reality als auch für Augmented Reality entscheiden.

MAC Cosmetics, eine weltweit bekannte Make-up-Marke, entschied sich gegen eine AR-App und setzt seit vergangenem Jahr lieber auf AR-Spiegel (auch AR-Mirror, Try-On Mirror oder Magic Mirror genannt). Kunden können in ausgewählten US-Stores beim Blick in einen solchen AR-Spiegel 29 verschiedene Augen-Make-ups ausprobieren. Wie das ganze aussieht, könnt ihr in diesem Video sehen. Für 2018 plant MAC die Magic Mirror global in ihren Stores anzubieten. Mit einem solcher Marketing-Kampagne setzt sich MAC von anderen Make-up-Stores stark ab und wird wohl möglich viele neue Kunden gewinnen.
Und was mit Makeup geht, geht natürlich auch mit Kleidungsstücken. Daher haben sich schon große Marken, wie Topshop und Timberland, ebenfalls für den Einsatz von AR-Spiegeln im Store entschieden. Die Männer können sich freuen – nie ging der Gang zur Umkleide schneller ;-)
Und woran erkennt man, dass AR-Spiegel im Trend liegen? Zum Beispiel daran, dass Unternehmen wie Amazon in diese investieren. Amazon hat erst vor einigen Monaten ein Patent für AR-Spiegel erworben. Hinter dem Spiegel ist ein Bildschirm, der Elemente einblenden kann. Somit ist es möglich das Spiegelbild mit beispielsweise Kleidungsstücken oder Make-up zu überlagern. Zudem kann es auch den Hintergrund des Spiegels komplett überlagern, sodass der Benutzer an beliebige Orte transportiert werden kann.
Natürlich kann man das in-store experience mit Augmented Reality Apps auch verbinden. Die Bekleidungsmarke American Apparel entwickelte eine App, mit der der Kunde die im Laden verfügbaren Produktbilder scannen kann. Auf dem Smartphone erhält er dann verschiedene Zusatzinformationen, wie Produktbewertungen, verfügbare Farbvarianten und natürlich den Preis.

Möchte man hingegen auf VR setzen, kann man es der amerikanischen Kaufhaus-Kette Macy´s nachmachen. 2016 kreierte Macy´s extra für den Single-Day in China einen virtuellen Macy´s-Store, in dem die Kunden über die Handelsplattform Alibaba VR-Shoppen konnten. Die Marketing-Kampagne kam so gut an, dass für 2018 ein virtueller Möbelverkauf geplant ist. Die Idee ist deshalb so gut, da es mit virtuellen Shops möglich ist dem Kunden eine große Anzahl an Möbeln anzubieten, ohne diese an einem Ort lagern zu müssen.

Der virtuelle Marketing-Himmel

Auch der Social Media Riese Facebook hat das Virtual Reality Marketing für sich entdeckt und kreierte einen virtuellen Raum namens Facebook Spaces. In diesem können sich Facebook-Nutzer als Avatar in eine virtuelle Welt begeben, Freunde treffen, Videos und Bilder zusammen anschauen und vieles mehr. Facebook Spaces gibt es bereits in der Beta-Version und mit der Oculus Rift oder der HTC Vive kompatibel.
Die Aussicht auf virtuelle Welten erinnern stark an den Hype vor einigen Jahren rund um die Thematik „Second Life“. Wenn die Idee angenommen wird, wird sich das Angebot zukünftig in solchen virtuellen Welten stark erweitern. Dies bedeutet auch, dass sich für alle Marketer und Unternehmen neue Möglichkeiten des Marketing auftun. Und falls man als Unternehmen noch Zweifel hat, ob VR oder AR bei den Kunden ankommen, ist die Einbindung von 360°-Videos ein solider erster Schritt Richtung virtuelles Content Marketing.

Ihr interessiert euch für die Einsatzmöglichkeiten von VR und AR? Dann werden euch die Blog-Beiträge zu VR und AR in der Bildung oder in der Medizin gefallen.
Im nächsten Beitrag erzähle ich von weiteren Einsatzmöglichkeiten von AR und VR im lokalen Marketing. Bis dahin könnt ihr in Ruhe einige Content Marketing-Apps ausprobieren ;-)

Ein Herz für SEO & Webanalyse ... und ich bin Veganer :D

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