SEO Sunday – Häufige Fehler bei der Neuentwicklung von Webprojekten
Schaut man sich ein bisschen in der Webwelt um, erlebt man recht viel Bewegung im Markt. Ständig entstehen neue Social Networks, Social Gaming Plattformen und allerlei nützliche und weniger nützliche Internetportale. Sehr häufig anzutreffen ist der Fall, dass diese neuen Portale nicht auf standardisierten Content-Management-Systemen aufgebaut sind. Das ist eine logische Konsequenz aus der Innovationskraft solcher Projekte, denn eine neue Idee kann häufig nur schwer mit bestehenden und somit bewährten Technologien umgesetzt werden, sodass etwas komplett Neues entwickelt werden muss. Problematisch in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass Fachwissen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung bei Softwareentwicklern eher spärlich gesät ist. Dies führt spätestens dann zu Irritationen, wenn das Projekt beim Start nicht über die einschlägigen Suchkanäle auffindbar ist und der zu spät ins Projekt berufene Suchmaschinenoptimierer feststellt, dass wesentliche technische Aspekte bei der Entwicklung des neuen Portals vernachlässigt wurden.
Im Folgenden stellen wir die häufigsten Fehler neuentwickelter Internetportale aus SEO-Sicht vor:
Zu wenig Content
Das Problem
Suchmaschinenoptimierer sollten eigentlich Contentoptimierer genannt werden. Denn ihre Aufgabe besteht nicht darin die Suchmaschine zu optimieren, sondern die Zugänglichkeit der Inhalte einer Website innerhalb der Suchmaschinen-Rankings. Dafür werden Inhalte benötigt. Insbesondere Inhalte, die öffentlich zugänglich und einzigartig sind. Einzigartig bedeutet: Niemand außer Ihnen sollte den redaktionellen Inhalt, der gefunden werden soll, im identischen Wortlaut auf seine eigene Internetpräsenz kopieren. Öffentlich bedeutet: Die Inhalte müssen für jedermann aufrufbar sein. Viele neue Webprojekte besitzen geschlossene Communities. Es werden Unmengen von Inhalten kostenlos für Sie produziert. Diese verbergen sich aber in aller Regel hinter einem Login und sind somit nicht für Suchmaschinen zugänglich. Google bietet Lösungen, um auch diese Inhalte zu erfassen. Dies ist allerdings nur selten zielführend, da die Seite dann zwar in den Suchergebnissen gelistet wird, aber trotzdem ein Login-Fenster erscheint, wenn ein Nutzer das Ergebnis anklickt. Aus Usability-Gesichtspunkten ist das ein echter Killer.
Lösungsansätze bei zu wenig Content durch geschlossene Benutzergruppen
Das beschriebene Problem tritt nicht nur bei Sozialen Netzwerken aller Art auf, sondern auch bei Websites, die ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten und mit einer Authentifizierung geschützt sind, weil das Produkt oder die Dienstleistung kostenpflichtig ist. Bei Communities gibt es eine einfache Lösung: Veröffentlichen Sie Aktivitäten Ihrer Nutzer in anonymisierter Form.
Für den Fall, dass Sie ein kostenpflichtiges Produkt anbieten: beschreiben Sie dieses ausführlich. Ein Produkt oder eine Dienstleistung, die sich nicht in verständliche Worte fassen lässt, ist in der Regel Ihr Geld nicht wert. Behalten Sie diesen Umstand während der gesamten Produktentwicklung im Hinterkopf. Haben Sie beschrieben worum es bei Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung geht, besteht die nächste Möglichkeit darin, einen Teil Ihrer wertvollen Inhalte zu veröffentlichen. Wie bei der Anonymisierung der nutzergenerierten Inhalte, haben Sie die Möglichkeit einen Teil Ihrer Berichte – redaktionelle Inhalte oder was auch immer Sie anbieten – zu veröffentlichen und dabei einige Bestandteile des Inhaltes auszublenden, also nicht alles zu verraten. Dieses Vorgehen hat zwei Vorteile: Sie schaffen indexierbare Inhalte für Suchmaschinen und bringen dem Nutzer gleichzeitig jene Inhalte näher, die er später bezahlen soll. Es ist also doppelt vertriebsfördernd:
- Sie schaffen Anreize dafür Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung zu kaufen.
- Sie machen diese Anreize auffindbar. Jeder Inhalt, der innerhalb einer Suchmaschine für die Außenwelt zugänglich wird, steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die von Ihnen geschaffenen Anreize auch wahrgenommen werden.
Falscher Content
Das Problem
Sie verfügen über hervorragende Redakteure, die wunderbare Texte verfassen. Ihre Produktbeschreibungen sind mit Sachverstand geschrieben und der Leser verfällt beim Lesen in eine wohlige Trance, die ihn dazu bringt Ihre Produkte kaufen zu wollen. Ist dies der Fall, haben Sie in aller Regel ein großes Problem. Lesen Sie Ihre Texte mit Verstand und überprüfen Sie diese auf Bullshit! Werbetexte neigen häufig dazu ungewöhnlich viele hohle Phrasen und Blabla zu enthalten. Schauen Sie sich zum Beispiel mal Ihre Zahnpastatube an. Ich wette, dass diese auf den ersten Blick gegen fünf bis sieben Zahnprobleme hilft. Lesen Sie genau nach: In Wahrheit sind es nur drei. Abgesehen davon, dass ein Nutzer mit Verstand Sie für hohle Phrasen möglicherweise hassen wird, sind inhaltsarme Texte in der Regel nicht in den Indizes von Suchmaschinen auffindbar. Es gibt Millionen von wunderbar geschriebenen Texten in denen mit keinem Wort enthalten ist, worum es überhaupt geht. Sie finden Produktbeschreibungen, ohne dass erwähnt wird, was dieses Produkt tut oder wie es heißt. Diese Vorgehensweise ist bei Dienstleitungen bedauerlicherweise noch viel weiter verbreitet.
Warum handelt es sich bei solchem Content um falschen Content? Die Antwort darauf ist einfach. Bei jedem Text, der im Internet veröffentlicht wird, sollte folgende Frage im Vordergrund stehen: Wonach würde der Nutzer suchen, wenn er Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung finden soll?
Die Lösung bei der Verwendung von falschem Content
Stellen Sie sich bei jedem Ihrer Texte oben genannte Frage: Was würde ein Nutzer suchen? Wechseln Sie die Perspektive! Für Ihren Vertriebserfolg ist es unerheblich wonach Sie suchen würden. Fall Sie bereits über eine Reihe nicht aussagekräftiger, aber sonst wunderschöner Texte verfügen, überarbeiten Sie diese wie folgt:
- Sorgen Sie für eine brauchbare Textstruktur
- Fügen Sie die richtigen Keywords und Phrasen in die bestehenden Texte ein
Doppelte Inhalte
Ein sehr häufig anzutreffendes Problem bei der Neuentwicklung von Internetportalen: Alle Arten von doppelten Inhalten (engl. duplicate content). Hierzu zählen Seitentitel und doppelte oder sehr ähnliche Meta-Description Tags. Achten Sie unbedingt darauf, dass nicht nur Ihre Inhalte einzigartig sind, sondern auch die Seitentitel und Descriptions. Anregungen hierzu finden Sie in unserem Beitrag zum Thema Title & Description.
Vermeiden Sie die Zugänglichkeit Ihrer Inhalte unter mehreren Adressen. Häufig werden doppelte Inhalte unbedacht erstellt. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Ausgangsbasis eines Inhaltes normalerweise eine ID ist. Deswegen lauten die Adressen redaktioneller Inhalte oft: internetseite.de?id=12. Häufig werden lesbarere Strukturen wie internetseite.de/artikel1 erst nachgerüstet. Dabei werden in der Regel die alten Adressen nicht deaktiviert oder weitergeleitet. Die Kollegen von morefire haben sich mehrfach diesem Thema gewidmet. Vermeiden Sie solche Fehler indem Sie von vornherein für eine saubere URL-Struktur sorgen.
Mangelhafte URL-Struktur
URL-Struktur und doppelte Inhalte liegen häufig sehr nah bei einander. Achten Sie hier auf eine sinnvolle hierarchische Anordnung Ihrer Inhalte. Wie man dies macht, haben wir unter anderem in diesem Artikel beschrieben.
So viel zum ersten Teil der häufigsten Probleme. In wenigen Tagen erfahren Sie hier mehr zum Thema.