Googles Panda Update

Lange wurde es angekündigt und doch hat es viele überrascht: Im Sommer 2011 gab es ein weltweites Update bei Google, das sogenannte Panda Update. Dieses Update sollte ein weiterer Schritt von Google zu mehr Qualität in den Suchergebnissen sein. Dennoch wurde diese Ankündigung von vielen SEOs lange belächelt. Selbst als Google die Devise ausgab weniger Links aufzubauen und stattdessen die Qualität der jeweiligen Seiten zu verbessern, haben sich viele nicht darum geschert und mit dem weiter gemacht, womit sie bislang erfolgreich waren.

Das hat sich bei einigen gerächt. Viele Seiten, die vorher gut im Ranking vertreten waren, sind nach dem Panda Update „abgestürzt“. Dies betrifft einerseits vor allem sogenannte Content Farmen. Das sind Webseiten, die Suchende mit wenig eigenem Content und starken Backlinks auf die üppig vorhandene Werbung locken wollen. Kauft ein User über die Werbeanzeige ein Produkt, fällt für den Seitenbetreiber eine Provision an. Dieses Geschäftsmodell hat teilweise sehr gut funktioniert.

Auf der anderen Seite sind besonders Konkurrenten von Google betroffen.

So mussten Suchdienste in verschiedenen Branchen und Bereichen – insbesondere in der Produktsuche und -bewertung teilweise Traffic-Verluste von 70 Prozent und mehr hinnehmen. Gleichzeitig sind die eigenen Dienste von Google, zum Beispiel die Produktsuche, Google-Maps/-Places und -StreetView sowie AdWords-Anzeigen vom Panda Update nicht betroffen.

Das ist natürlich ganz im Sinne des Internet-Konzerns. Kleine und mittlere Suchportale haben nun kaum noch die Möglichkeit, außerhalb von Google Werbeeinnahmen zu erzielen. Zumindest sind diese Möglichkeiten unter anderem durch die Limitierung weniger, nicht im Zusammenhang mit Google stehenden Werbeblöcken auf einer Seite nun stark eingeschränkt. Ihnen bleibt fast nur noch eine Möglichkeit: Werbeblöcke von AdSense zu verwenden und selbst AdWords-Anzeigen zu buchen. Das wiederum treibt dort die Preise für Kampagnen und Keywords. Über AdWords und AdSense partizipiert Google also künftig noch mehr an den Werbeetats für Online-Marketing.

Aus der Sicht von Google ist dieser Schritt absolut nachvollziehbar. Es geht um Marktanteile im Bereich der Online-Werbung. Durch Facebook hat Google dort einen mächtigen Konkurrenten bekommen, der nicht so leicht in die Schranken zu weisen ist, wie die kleine und mittlere Konkurrenz von Suchdiensten, die ihrerseits auf Google angewiesen ist. Ohne ein gutes Ranking bei Google haben diese Portale eben bis zu 70 Prozent Traffic-Verlust. Das kann sich kein Portal lange erlauben, weil die User nun einmal bei den Portalen surfen und shoppen, die im Ranking vorne dabei sind.

International sind die Auswirkungen nicht ganz so drastisch wie in einigen Nischenmärkten, zum Beispiel in Deutschland.

Hier zu Lande hat Google keinen nennenswerten Konkurrenten; der Marktanteil liegt trotz aller Anstrengungen von Bing (Microsoft) und anderen Suchmaschinenbetreibern bei über 90 Prozent. In noch kleineren Nischen, beispielsweise im slawisch geprägten Sprachraum, ist das Panda Update bislang noch nicht aktiv. Es ist aber auch dort nur noch eine Frage der Zeit. Die Webseitenbetreiber und SEOs dort haben also noch die Möglichkeit sich auf die Zeit nach Panda vorzubereiten und sollten das wegen der drastischen Folgen im englisch- und auch im deutschsprachigen Raum auch tun.

Es gibt zudem eine Reihe von positiven Aspekten, die durch das Panda Update verwirklicht wurden. Dazu mehr im zweiten Teil, den wir bald veröffentlichen.

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