Guter Content, was ist das? – SEO-Grundlagen
Die Frage „Was ist guter Content?“ zu beantworten, ist im Grunde genauso schwer wie die Fragen: „Was ist ein gutes Buch?“ oder „Was ist ein guter Film?“ Jeder wird solche Fragen wohl ein bisschen anders beantworten, denn gut ist ja zumindest teilweise eine subjektive Zuschreibung. Dennoch ist es wichtig diese Fragen zu stellen. In unserem Fall natürlich weniger auf die Bücher oder die Filme bezogen, denn im Online-Bereich gilt schon seit langem die Losung: „Content is King“. Das hat auch Google in den vergangenen Jahren mit den Panda-Updates noch einmal unter Beweis gestellt. Dass der Content, also der Inhalt, von Webangeboten die Grundlage des Erfolgs im Web bildet, hat Jason Schubring schon 2010 mit seiner „Web Strategy Pyramid“ erläutert.
Die Pyramide ist hier meiner Meinung nach auch eine sehr gute Wahl, denn so wird deutlich, dass der Content die breite und solide Basis bildet, auf die alle weiteren Faktoren aufbauen. Ich werde hier allerdings nicht auf alle Einzelheiten der Pyramide eingehen, weil sich die Pyramide seitdem ein bisschen verändert hat und weil es hier heute wirklich nur um den Content geht und natürlich um SEO.
Die Pyramide sagt letztlich nichts anderes aus, als dass derjenige erfolgreich im Internet ist, der über möglichst guten Content verfügt. Aufgrund der guten Inhalte erhält man Zuspruch im Social Web und wird in Suchmaschinen gefunden. Bei schlechtem Content nützen im Extremfall beispielsweise auch SEO-Maßnahmen nicht besonders viel und wenn, dann bieten sie höchstens kurzfristigen Erfolg. Das wird Google auch nicht müde zu betonen und sie geben sogar ein Beispiel für schlechten Content:
Ein Bett ist ein wichtiges Möbelstück, denn man kann darin schlafen. Die meisten Leute schlafen nachts. Man kann billige Decken im Laden kaufen. Eine Decke hält nachts warm. Man kann aber auch einen günstigen Heizlüfter kaufen. Der Heizlüfter ist in vielen Fällen die bessere Option, denn er produziert mehr Wärme und kann im Sommer abgestellt werden, wenn man den Frankreich Urlaub bucht.
Wir können also festhalten, dass schlechter Content keinen Inhalt hat. Oder um es mal deutlicher zu sagen: Schlechter Content enthält wenig Sinnvolles und hat auch ansonsten kaum inhaltlichen Bezug zu weiteren Inhalten der Website.
Wenn man nun also guten Content als das Gegenteil von schlechtem bezeichnen möchte, dann könnte man statt gutem Content auch von relevanten Inhalten sprechen – relevant für das Thema der Seite und relevant für die User, denen die Inhalte einen Mehrwert bieten sollen, egal ob dieser nun in Unterhaltung, Information oder was auch immer liegt. In diesem Sinne wird dann auch deutlich wie wichtig der Content für die Suchmaschinenoptimierung ist. Denn die Suchmaschinen sind mittlerweile sehr gut darin Inhalte von Websites zu analysieren. Und alles, was sie für wertvoll oder relevant für einen User befinden, wird auch belohnt. Außerdem geht zum Beispiel Google davon aus, dass guter Content von ganz alleine zu natürlichen Links führen würde. Insofern ist also guter Content die beste SEO-Vorkehrung überhaupt. Sicherlich bieten viele Texte aus SEO Perspektive Optimierungsbedarf, aber zu sehr fixieren darf man sich darauf nicht, da es dann schnell unnatürlich wirkt. Suchmaschinenoptimiertes Schreiben verbindet im Idealfall relevante Inhalte mit einigen SEO-Elementen ohne einen negativen Einfluss auf den Content zu haben.
Aber nicht nur für die SEO, auch generell für das Online Marketing ist guter Content wichtig. Doris Eichmeier hat einige Beispiele aus Vorträgen von der Content Marketing Conference 2012 (CMC) zusammengefasst. Dabei wird sehr schön erklärt, wie sich die Qualität der Inhalte in der Marketing-Realität auswirkt und wie guter Content überhaupt entsteht.
Insbesondere die strategische Natur der Contenterstellung wird hierbei deutlich. Langfristige Erfolge werden in den meisten Lebensbereichen strategisch erzielt. Das reicht von der Partnersuche bis zum SEO-Erfolg. Die zielgruppen- und kontextgerechte Aufbereitung der Inhalte ist allerdings einer der entscheidenden Punkte. Kontextgerecht bedeutet in diesem Zusammenhang:
Wo hole ich den Nutzer gerade ab? Vor der Bestellung, während der Bestellung, oder danach? Welche Implikationen hinsichtlich der Nutzerintention lassen sich aus bestimmten Suchphrasen ableiten?
Zusammenfassend lassen sich folgende primäre Kriterien für guten Content ableiten:
- Nutzen für den Empfänger /Leser
- Contextbasierte Ausrichtung der Inhalte (Was war die Intention des Nutzers, bevor er auf meine Seite gelangte?)
- Usability
Die sekundären Kriterien lauten:
- Hinreichende Textlänge bei textuellen Inhalten
- Hinreichende Beschreibungslänge (auch Tagging und sonstige Meta-Informationen wie zum Beispiel Mikroformate) bei multimedialen Inhalten
- Korrekte und strukturierte Darstellung der Inhalte
- Sofern vom Format zugelassen: Keyword-Optimierung (bei Textinhalten sehr wichtig)
- Verwendung korrekter HTML-Auszeichnungen
Wie oft habe ich das Zitat aus googlewebmastercentral-de in den letzten Tagen wohl schon gelesen :)
Ein großes Kompliment an dieser Stelle an Google. Wer vor zwei Jahren nach „Sony Vaio Treiber“ gesucht hatte, der ist bei dem ganzen Mist auf den ersten zwei Seiten fast verzweifelt. Heute sind die ersten drei Treffer von sony.de – es hat sich also schon vieles verbessert, (heute müsste man sich nur noch bei Sony durchwurschteln). Google tut gut daran, sich von den ganzen Schmarotzern zu befreien. Wichtig ist doch: Bekommt der User das, wonach er sucht? Erst dann lohnt es sich überhaupt, sich Gedanken über SEO zu machen…