Mikroformate

Neben HTML stehen Webmastern und Programmierern schon seit längerer Zeit die sogenannten Mikroformate (engl. microformats) zur Verfügung. Mit ihnen ist es möglich, den Informationsgehalt einer Webseite für Suchmaschinen und andere Anwendungen anzureichern. Maschinen verstehen zwar den Quellcode einer Seite, aber nicht die Inhalte, die die Seite an sich anzeigt. Mikroformate sind ein Weg, den Seiteninhalt auch für Maschinen verständlicher zu machen. Es gibt ein ganze Reihe verschiedener Mikroformate.

Die meisten werden über das class-Attribut eingebunden. Wie die oben verlinkte Übersicht zeigt, gibt es viele verschiedene Auszeichnungen für die Seiteninhalte. Die Gängigsten sind dabei Adressdaten von Personen und Unternehmen (hCard), Veranstaltungen und Termine (hcalender), Links zu Freunden (XFN), sowie Bewertungen und Empfehlungen von Produkten oder auch Zusammenfassungen (hReview).

Sie bilden eine praktische Ergänzung für Webseiten, zum Beispiel wenn man das Operator-Plugin für den Firefox installiert hat. Firefox hat maßgeblich zur Verbreitung der Mikroformate beigetragen. Mit den Plugins kann man beispielsweise die Daten einer Firma oder eines Freundes mit einem Klick in die eigene Adressverwaltung importieren.  Auch die Veranstaltungen einer Firma oder einer Band kann man für den eigenen Terminkalender übernehmen. Worauf man allerdings verzichten sollte, ist die eigene Mail-Adresse mit einem Mikroformat zu versehen. Das wäre eine Einladung an jeden Spam-Bot sie mit E-Mails zu überschütten. Das aber nur am Rande.

Auch Google ist von den Mikroformaten angetan.

Bereits 2009 hat Google im Zuge der Einführung der Rich Snippets im Webmaster-Blog die Bedeutung einiger Mikroformate für die Rich Snippets hervorgehoben. Insbesondere die Empfehlungen / Bewertungen von Produkten sind für Google relevant.

Die Mikroformate sind so verbreitet und erfolgreich, dass die bedeutendsten von ihnen in den HTML5-Standard aufgenommen wurden. Dieser unterstützt die semantische Auszeichnung von Personen, Organisationen, Veranstaltungen, Zusammenfassungen oder auch Bewertungen.

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6 Kommentare

Zeit wird’s das mal endlich etwas passiert, denn die bisherigen Möglichkeiten bestehen schon seit Jahren und wurden bisher nur von wenigen Entwicklern verwendet. Vor allem der Vorteil der visuell auffälligeren Darstellung eines Snippets auf Basis von Mikroformaten, hätte doch eigentlich längst zur Verbreitung betragen sollen. Da aber die wenigsten Entwickler auch wirklich Ahnung von SEO-Maßnahmen haben, wurde es bis jetzt stiefmütterlich behandelt.

Marko Engelberth
21.01.2012

Ich finde es auch ein bißchen merkwürdig, dass das noch nicht viel stärker verbreitet ist. Wahrscheinlich ist es vielen einfach zu umständlich das programmieren zu lassen. Ist es denn in den gängigen Webshop-Anwendungen vorhanden? Dann dürfte es ja ein leichtes sein die Mikroformate zu aktivieren.

Noch was zur Ahnung von Programmierern: Für viele ist es ein Gütesiegel möglichst schlanken Quellcode zu programmieren. Da kommt es dann manchmal schon auf eine Zeile an … Vielleicht sind die Mikroformate diesem Denken ein wenig zum Opfer gefallen.