Recap – SEO Day 2018 in Köln

Am 08.11.2018 strömten die rund 900 SEOs und Marketer wieder ins schöne Köln, denn die alljährliche SEO-Konferenz stand wieder vor der Tür. Dieses Jahr fand der SEO Day im RheinEnergieStadion statt, welches genug Platz für die zahlreichen Besucher bot.
Damit jeder Besucher auf seine Kosten kam, wurden die Vorträge vorab in drei Themen-Cluster gegliedert und wurden in den entsprechenden Räumen OnSite/OffSite, E-Commerce SEO und SEO-Coder vorgetragen. Natürlich führte auch das dazu, dass man sich der Qual der Wahl stellen musste – denn klangen für einen mehr als ein Vortrag interessant, musste man sich entscheiden. Dennoch möchte man den Organisatoren keinen Vorwurf machen. Sie schafften es durch die Raumaufteilung an einem Tag den SEO Day Besuchern über 30 Vorträge von über 30 Referenten zu präsentieren. Daher kommen wir schnell zu den Vorträgen. Von sieben besuchten Vorträgen werde ich euch nun drei genauer erläutern.

SEO Day 2018 im RheinEnergieStadion

John Müller zum Thema Technical SEO 2019

Ein Highlight auf dem SEO Day war das Live-Q&A mit John Müller, Webmaster Trends Analyst bei Google. Nach anfänglichen Ton- und Mikro-Problemen trug John Müller zum Thema „Technical SEO 2019“ vier wichtige Themenpunkte vor, die man sich 2019 ans Herz legen sollte.

Livestream Q&A mit John Müller auf dem SEO Day 2018

1. Mobile First Index

Hingegen vieler Annahmen, dass die mobile Webseitenversion nicht den vollen Umfang der Desktop-Version bieten muss, liegt hier leider falsch. Fehlende Inhalte, wie Texte, Meta-Daten, Alt-Tags oder strukturierte Daten, welche in der Desktop-Version vorhanden sind, in der mobilen Version jedoch aus UX-Gründen oder Platzgründen weggelassen wurden, können zu Problemen bei der Indexierung im Mobile-Index führen. Domains, die bisher noch im Desktop-Index sind, werden nach und nach in Mobile First indexiert werden.

2. Die korrekte Verwendung vom Canonical

John betonte, dass die korrekte Verwendung des Canonicals, sei es verweisend oder selbstreferenziell, immer noch ein starkes Signal an Google ist, bei welchen Seiten es sich um das Original handelt und es die ausgezeichnete Seite stärkt. Wichtig sei nur, dass man Google klare Signale sendet, d.h. das einem klar sein sollte, das Seiten mit einem selbstreferenziellen Canonical indexiert werden sollen. Daher sollte man widersprüchliche Signale, wie „noindex“ oder ähnliches, vermeiden. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch, dass Duplicate Content keine Penalty nach sich zieht.

3. JavaScript auf Webseiten im Jahr 2019

Natürlich war JavaScript ein Thema und es gab gute Nachrichten: Zum einen wird JavaScript immer wichtiger, jedoch sollte man sich bewusst sein, das JavaScript das Crawl Budget erhöht. Hat man schon Probleme mit zu geringem Crawl Budget, sollte man JavaScript (noch) gering halten. Doch Maßnahmen, wie Pre-Rendering und schnelle Server, helfen das Crawl-Budget erheblich zu schonen. Der Google-JavaScript-Crawler läuft noch auf Chrome Version 41, soll jedoch Anfang/Mitte 2019 geupdated werden – warten wir es ab ;-)

4. Pagespeed und Structured Data (strukturierte Daten)

Was keinen überraschen dürfte ist, dass Pagespeed im Zeitalter des Mobile-Index natürlich wichtig bleibt. Hierbei sollte zwischen Browser-Speed und Crawling-Speed unterschieden werden.

Weiterhin ist die Auszeichnung von strukturierten Daten mit schema.org (empfohlen JSON-LD) nach wie vor zu empfehlen, jedoch nur, wenn es sinnvoll ist. Hier sollte vorab überlegt werden, wie das Snippet im Optimalfall in den Suchergebnissen erscheinen soll. Aufgrund dieser Vorlage können dann die Daten ausgezeichnet werden. Warum? Strukturierte Daten blähen die Seitengröße auf und nach wie vor ist sauberes HTML zu bevorzugen. Zudem sollte man Google schonen ein Tipp geben, wie das Snippet denn aussehen soll.

Gianna und Konni erklären, wie man App-Hijacking nutzen kann

App-Hijacking? Die wenigsten Besucher konnten sich anfangs unter dem Begriff etwas vorstellen. Im Vortrag erläuterte Gianna, unsere Senior International SEO Managerin, wobei es sich bei App-Hijacking handelt, welche Apps hierfür überhaupt geeignet sind und vieles mehr. Um einen praxisnahen Einblick zu erhalten krönte sie die Erklärungen mit Praxisbeispielen.

Da es ein wunderbares Recap zu Giannas Vortrag auf SEMrush gibt, möchte ich hier nur kurz erläutern, worum es beim App-Hijacking geht:

Beim App-Hijacking nutzt man die Kernfunktionalitäten von fremden Apps aus. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Apps, bei denen man selbst Inhalte bereitstellen oder mit den Inhalten interagieren kann, und die ein Suchfeld haben, mit dem man nach diesen Inhalten suchen und filtern kann. Und das tolle ist: App-Hijacking funktioniert mit fast allen Apps, die User-generated content bereitstellen und einer Suchfunktion oder Filtermöglichkeiten beinhalten. Ein Grund mehr fernab von Google und Co seine Marke oder sein Produkt auf kreative Weise zu stärken und die Bekanntheit zu steigern.

Giannas Vortrag zum Thema App-Hijacking

Michael Jansen präsentiert 9 Tricks & Hacks für den Google Tag Manager

… und drei Ratschläge

Von Google als DAS Tool promotet worden, stellte sich der Google Tag Manager (GTM) als wirklich tolles Tool mit einigen Stolpersteinen heraus. Der größte Fehler ist es, laut Michael, zu glauben, dass man der IT Adé sagen kann. Nutzt man den GTM und möchte mehr tracken, als nur Seitenaufrufe, sollte man sich damit abfinden, dass man die IT nicht mehr braucht. Denn mit dem GTM steht einem eine Welt offen, in dem man viel schaffen und als „Unerfahrener“ eine Menge kaputt machen kann. Umso mehr sollte man nun der beste Freund der IT werden. Und vor allem: Nicht Hinz und Kunz eine GTM-Nutzerberechtigung ausstellen. Kurzum: Hört auf Michael und befolgt folgende Tipps & Hacks:

  1. Lernt den Tag Manager kennen: Was macht der GTM eigentlich genau?
  2. Tags verstehen: Bevor ihr loslegt, überlegt warum ihr genau DAS tracken wollt
  3. TESTEN: Immer testen, bevor etwas live gestellt wird. Nutzt den Vorschau Modus und fragt noch eine zweite Person, ob sie euer Tracking testen kann
  4. Zugriffsbeschränkung: Nicht jeder Praktikant muss Zugriff haben. Immer vorab überlegen, wer wirklich welche Nutzerberechtigung braucht.
  5. Verschiedene Arbeitsbereiche nutzen: Tags nicht im Default Workspace anlegen. Jeder Bearbeiter bekommt einen Arbeitsbereich, damit nicht versehentlich Tags von anderen Nutzern, die noch nicht fertig sind, veröffentlicht werden.
  6. Versionen dokumentieren: Jede Version, die anlegt wird, sollte ausführlich beschrieben werden, sodass ihr in einigen Monaten noch versteht, welche Tags, Variablen und Trigger veröffentlicht wurden. Denn frühere Versionen können nachträglich wiederhergestellt werden. Im Notfall sehr praktisch, aber nur, wenn ihr versteht, wie der Stand damals war.
  7. Die Notizen-Funktion nutzen: Die Funktionen von Tags, Variablen und Trigger in den Notizen erklären. So kann man viele Monate später immernoch genau nachvollziehen, was genau warum getrackt wird.
    Kleiner Extratipp für GTM-Liebhaber: HTML, CSS, RegEx und JavaScript Grundlagen sind für einen längerfristigen Umgang mit GTM sehr nützlich.
  8. DataLayer auf Vorrat befüllen: Habt ihr die IT einmal dazu gebracht, den DataLayer befüllen zu lassen, dann befüllt ihn direkt auf Vorrat. Wer weiß, wann die IT das nächste Mal dafür Zeit hat.
  9. Ein Admin Konto für alle Tools: Admin Konto sollten niemals mit einem privaten Account eines Mitarbeiters erstellt werden. Denn ist der Mitarbeiter plötzlich nicht mehr da, habt ihr viel Mühe wieder an die Zugangsdaten zu kommen. Daher immer eine allgemeine Mailadresse vom Unternehmen nutzen.

Und da „9 Hacks & Tipps“ im Layout einfach besser aussahen, schob Michael noch drei wichtige Ratschläge hinterher:

Ratschlag No. 1:

Nicht alles was geht, ist sinnvoll – Nicht jeder Klick muss getrackt werden. Hier sollte man sich selbst hinterfragen: Weshalb möchte man das jetzt tracken? Schaut man sich später auch die Ergebnisse an? Nutzen mir die Ergebnisse was?

Ratschlag No. 2:

Nicht über Updates wundern – Google liebt einfach Updates. Sei es im Tag Manager selbst oder in Analytics. Und diese Updates werden so gut wie nie angekündigt und die Veränderungen sind manchmal so schnell wieder weg, dass man sie nicht einmal mitbekommen hat.

Ratschlag No. 3:

Mach die IT zum Freund – also schnell Kuchen kaufen. Es wird der Tag kommen, da werdet ihr mit eurem Latein am Ende sein. Deshalb ist es immer schön einen IT-Buddy in der Hinterhand zu haben.

Wer sich die Folien in allen Einzelheiten anschauen möchte: SEO Day-Präsentation von Michael

Und wer noch mehr Tipps, Hacks und Ratschläge von Michael möchte sollte sich sein Buch „GOOGLE TAG MANAGER: DAS UMFASSENDE HANDBUCH“ kaufen oder vom Weihnachtsmann wünschen.

Fazit zum SEO Day 2018

Es war ein Tag voller wirklich interessanter und vielseitiger Vorträge und toller Referenten. Öfters hörte ich Kritik über die wenig thematisch-tiefgehenden Vorträge, doch ist es praktisch unmöglich komplizierte Themen in 30 Minuten für jeden verständlich vorzutragen. Die Pausen waren je nach vorherigem Vortrag etwas kurz, doch dafür hatte man an einem Tag die Möglichkeit eine Menge an fachlichen Input zu bekommen. Im Puncto Verpflegung könnte man gewisse Dinge, wie die Auswahl für Veganer, optimieren, doch hat die Networking-Party im Nachtflug den Hunger vertrieben – Großes Lob! Nächstes Jahr sehen wir uns hoffentlich alle wieder und einen großen Dank an die Organisatoren Fabian & Julia.

Ein Recap ist nicht genug? – Hier gibt´s noch mehr:

Ein Herz für SEO & Webanalyse ... und ich bin Veganer :D

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