Rankings ohne Links

Geht das denn? Um die Antwort vorwegzunehmen: Ja und nein, oder eher: Ich weiß es nicht. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass man erfolgreich Suchmaschinenoptimierung betreiben kann, ohne sich dabei vorrangig auf Backlinks zu stützen. Das scheint zunächst einmal ein Widerspruch zu sein, galten Links bzw. Backlinks doch seit jeher als DAS Mittel der Wahl für die Suchmaschinenoptimierung. Wer unseren oder andere Seoblogs auch nur halbwegs regelmäßig verfolgt, der dürfte mittlerweile mitbekommen haben, dass das nun nicht mehr ganz so einfach ist. Und wie oft hat man daher schon den beliebten Slogan gehört, SEO sei tot. Dabei hat sich SEO lediglich verändert, ist vielfältiger geworden und dadurch weniger greifbar, da Suchmaschinenoptimierung eben nicht mehr nur Backlinks und Keywords bedeutet. Die Bedeutung des Contents ist stark gewachsen, darauf musste sich eingestellt werden.

Kann nur mit Content Suchmaschinenoptimierung betrieben werden?

Wie soll das Ganze funktionieren? Darauf, dass Content gut sein sollte, sind wir und viele andere schon öfter eingegangen. Einmal guten Content für die Seite zu verfassen, reicht allerdings nicht aus, um das Ranking in den Suchmaschinen zu verbessern oder zu halten. Die Aktualität von Inhalten spielt für die Suchmaschinen mittlerweile eine große Rolle, da sie ihren Usern natürlich keine „ollen Kammellen“ als Suchergebnisse präsentieren wollen. Wir haben darüber bereits einen lesenswerten Beitrag verfasst. Den Content stetig zu erneuen und zu aktualisieren ist also ein durchaus relevantes Mittel der Suchmaschinenoptimierung. Neuer Content sollte allerdings nicht planlos hinzugefügt werden. Ein redaktionelles Konzept über Art, Umfang und Zeitintervall der Aktualisierung und Erweiterung sollte dazugehören. Dazu muss man sich erst einmal darüber bewusst werden, was das Kernthema der Website ist, was transportiert werden soll.

Martin Mißfeldt hat im tagSeoBlog sein Konzept zur Suchmaschinenoptimierung mit Content beschrieben. Seine Methode des „den Content erst in die Breite und dann in die Tiefe ziehen“ nennt er gar die effektivste Seo-Methode. Dabei meint er mit der Breite nicht nur inhaltlich direkt verwandte Themen, sondern ruhig auch etwas entfernter verwandte, nicht naheliegende. Und wenn man den Content einmal in der Breite (jeweils auf eigenen Seiten) erweitert hat, kann man anfangen ihn in der Tiefe auszubauen.

Was bringt die Content-Methode?

Entscheidend ist, dass die Content-Methode auch Einfluss auf die klassischen SEO-Faktoren hat. Neue Inhalte auf neuen Unterseiten stärken nicht nur den Inhalt selbst und verbessern die Aktualität, sondern erhöhen auch die Autorität der bestehenden Seiten. Auf den Aspekt des Potentials für die interne Verlinkung muss ich wohl gar nicht erst näher eingehen. Ein weiterer Punkt den Martin Mißfeldt in diesem Zusammenhang nennt und auf den wir auch schon häufig eingegangen sind ist: Breitere Inhalte stärken die sogenannte freiwillige Verlinkung und das Social Sharing. Hier schließt sich also der Kreis wieder zu den klassischen SEO-Methoden, denn letztlich stellt die Content-Methode einen anderen Weg der Suchmaschinenoptimierung dar, die alten Ziele zu erreichen. Und ganz ohne Links geht es sowieso nicht, sonst könnte man sich auch den Aufwand sparen, den gute Inhalte nun mal erfordern. Auch ein freiwilliger Link ist eben ein Link. Und wir sind nun noch lange nicht so weit, dass freiwillig gesetzte Links entfernt werden sollen.

Gibt es Nachteile?

Ja gibt es, und die sind meiner Meinung nach nicht unerheblich, gerade wenn man das aus unternehmerischer Perspektive sieht: Sie heißen Zeit und Geld. Die Pflege und Erweiterung umfangreichen Contents ist aufwendig und deshalb teuer. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass man sich verzettelt und die Sache mit der Breite übertreibt. Meiner Meinung nach sollte der Fokus einer Website stets ersichtlich oder zumindest schnell auffindbar sein. Daher sollte nochmal umso mehr auf das redaktionelle Konzept hingewiesen werden, zu dem dann eben auch die Frage gehört, wie weit und mit welchen Themen man in die Breite gehen kann und möchte und was damit bezweckt werden soll.

(Artikel erstmals veröffentlicht am 20. November 2011- Inhalte evtl. nicht mehr aktuell)

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