Offline-Faktoren in der Webanalyse

Die Webanalyse gehört sicherlich zu den wichtigsten Dingen im Online Marketing und allen dazugehörigen Disziplinen. Und selbst wenn man es gar nicht Online Marketing nennt, für jeden Webmaster und Webseitenbetreiber sollte die Analyse zur regelmäßigen Arbeit gehören. Ob nun mit den Google Webmaster Tools, Analytics, anderen Webanalyse Programmen, diversen Monitoring Diensten und so weiter und so fort.  Dabei werden, auch ohne Big Data, Unmengen an Daten erhoben. Die Welt dreht sich um Zahlen, Traffic, KPIs. Darauf wird nach wie vor am häufigsten optimiert.

Die Welt hinter den Kurven

Wenn man sich zu lange mit der Webanalyse beschäftigt, kann es recht leicht passieren, dass man nur noch diese Kurven sieht. Beispielsweise die Besucherzahlen in Analytics, die Kurven, die immer gleich aussehen und bei denen man sich freut wie sie steigen. Unbestätigten Berichten zufolge soll es ja sogar Menschen geben, die minutenlang vor der Echtzeit-Anzeige in Analytics sitzen und sich größtenteils unsinnigerweise anschauen, wie die momentanen Besucherzahlen schwanken. Mal kommt einer dazu, mal nicht. Für SEOs  sind dann allerdings die Besucher besonders interessant, die von Google kommen oder anders formuliert: der organische Suchtraffic. Ich persönlich finde es manchmal absurd, wie Menschen immer jeden Tag in derselben Anzahl dasselbe suchen, aber so ist es nunmal. Das führt dazu, dass der organische Traffic von Google zumindest kurzfristig einigermaßen konstant bleibt. Natürlich läuten dann alle Alarmglocken, sobald der Traffic plötzlich weniger wird. Hat es ein Google Update gegeben? Ist an der Seite irgendwas kaputt? Wurde man in den Suchergebnissen verdrängt?

Ein Blick aus dem Fenster reicht manchmal schon

Dann wird in den Analyse Tools der Traffic verglichen, die Website überprüft, Backlinks gecheckt, Rankings ausgewertet und und und. Manchmal findet man die Lösung dort aber nicht. Vielmehr reicht es schon, sich vom Bildschirm wegzudrehen und aus dem Fenster zu gucken. Scheint die Sonne, dürfte die Sache klar sein. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die Internetnutzung wetterabhängig ist. Und je wärmer und schöner es ist, desto geringer fällt der Traffic auf der Seite aus. Er bricht zwar in der Regel nicht ein, aber signifikante Veränderungen sind immer zu verzeichnen. Das ist wie gesagt alles nichts Neues, ich habe aber selber die Erfahrung gemacht, dass man sich selbst immer wieder daran erinnern muss. Denn wenn man sich in der Analyse immer nur mit Trafficzahlen beschäftigt, vergisst man leicht was sich hinter diesen Zahlen und Kurven verbirgt, nämlich Menschen.

Offline-Faktoren bedenken: Der Mensch im Fokus

Und das ist dann tatsächlich wohl auch der wichtigste Offline-Faktor: der Mensch, bzw. sein Verhalten. Und das hängt wiederum von vielen verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem auch vom Wetter, hier kann uns der Wetterbericht sogar schon im vorhinein behilflich sein. Ein Kalender ist manchmal auch keine schlechte Analysehilfe. Ist gerade in irgendeinem Bundesland ein Feiertag? Wann sind wo Schulferien? Ein weiterer Faktor sind natürlich auch noch besondere Ereignisse, die die Aufmerksamkeit der Menschen binden, von der Sportveranstaltung bis zur Katastrophe.

Wenn wir diese Dinge im Hinterkopf behalten, lassen sich Schwankungen in den Traffikzahlen zu einem gewissen Teil erklären. Vor allem aber sollte man diese Faktoren auch bei der Planung berücksichtigen, sofern das möglich ist.

Userzentriert statt Traffic-orientiert

Wenn man in der Webanalyse vor anonymen Zahlen und Kurven sitzt, vergisst man schnell was sich dahinter verbirgt, nämlich Menschen und deren Verhalten. Für mich ist es immer wieder wichtig, mir das selbst vor Augen zu führen, um die Daten richtig interpretieren zu können. Den Blick über den Tellerrand der Online-Welt und die Faktoren die man selbst beeinflussen kann zu bewahren, ist manchmal gar nicht so einfach. Banale Dinge wie ein Schönwettereinbruch oder Ferienbeginn fallen da schon einmal aus dem Blickfeld. Auch wenn uns die sogenannte Netzgemeinde auf der einen und Ewiggestrige auf der anderen Seite ständig einreden wollen, dass die Online-Welt eine vollkommen andere sei als die Offline-Welt, zeigt sich doch immer wieder, dass beide ziemlich eng miteinander verbunden sind.

Die Userzentriertheit wird daher zu Recht immer mehr zur Prämisse, selbst in der Suchmaschinenoptimierung. Aber das Gute an Menschen ist ja, dass sie zwar individuell unterschiedlich sind, sich ihr Verhalten in Gruppen aber recht gut statistisch erfassen und vorhersagen lässt. Das messen wir dann unter anderem als Traffic, der sowohl online als auch offline beeinflusst wird.

 

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