Das Knowledge-Graph-Karussell

Vergangene Woche wurde mir ein Screenshot von einer Google-Ergebnisseite geschickt, verbunden mit der Frage was denn das nun wieder sei. Für diesen Beitrag habe ich mal einen neuen Screenshot davon gemacht:

Was sehen wir hier also? Als Ergebnis auf die Suchphrase „Sehenswürdigkeiten Köln“ zeigt Google vor allen Ergebnissen (sogar noch vor den bezahlten Ergebnissen) eine Art Slider mit Bildern, die irgendwas mit Köln zu tun haben. Als erstes denkt man dabei an eine neue Funktion der Bildersuche. Das ist allerdings falsch, denn links an der Seite im Schwarzen Kasten steht auch schon der Name der Rubrik „Kölns Interessante Orte“ – das wiederum ist eine Rubrik des „neuen“ Knowledge Graphs von Google.

Googles Karussell des Wissens

Die Art der Darstellung in diesem Slider hat Google Carousel getauft oder zu Deutsch: Karussell. Ich bin in der Regel ja eher kein Freund von Googles Produktnamenauswahl, aber das ist Geschmackssache. Bei dem Knowledge-Graph-Karussell bezeichnet der Name lediglich die Darstellungsweise bestimmter Ergebnisse und ist keine eigentliche Funktion mit eigenen Inhalten.

Knowledge-Graph-Rubriken in Karussell-Darstellung

Der Knowledge Graph liefert Ergebnisse, die aufgrund eines sinnhaften Zusammenhangs zu der Suchphrase passen. Dabei ist es also nicht zwingend notwendig, dass die Ergebnisse auch irgendwo direkt das gesuchte Keyword enthalten. In meinem Beispiel wurde durch die Suchphrase „Sehenswürdigkeiten“ die Rubrik „interessante Orte“ angesprochen. Diese ist eine Rubrik des Knowledge Graphs, die in der Regel und logischerweise  Städten zugeordnet ist. Sie befinden sich normalerweise im unteren Bereich der bekannten Knowledge Graph Box (siehe Screenshot rechts). In diesem Bereich findet man je nach Suche verschiedene Rubriken. Mir fallen jetzt spontan noch Kategorien/Rubriken von Bands und Sängern ein, bei denen erscheint häufig die Rubrik „wird auch oft gesucht“  oder „Alben“. All dies sind dann immer Zuordnungen, die nicht genau dem Keyword entsprechen, aber in einem semantischen Zusammenhang hierzu stehen.  Nur diese Rubriken am unteren Ende werden im Karussell angezeigt, wenn man auf eines der Bilder klickt. Würde man bei meinem Screenshot hier auf den Kölner Dom oder das Museum Ludwig klicken, dann erscheint eine neue Suchseite mit eingeblendetem Karussell und neuen Suchergebnissen. Der User wird so zu immer neuen, idealerweise interessanten, Information geführt.

Google Carousel ist selten

Dass das Wissenskarussell wie im ersten Screenshot direkt angezeigt wird, ist sehr selten. „Sehenswürdigkeiten Köln“ erzeugt offenbar eine direkte Verknüpfung zu „interessante Orte“. Sucht man die Sehenswürdigkeiten jedoch im Singular, also Sehenswürdigkeit Köln, bleibt das Karussell schon weg. Daran sieht man also, dass es bis zur semantischen Suche noch ein ganzes Stück hin ist. Google kann einfach noch nicht zuverlässig die Zusammenhänge erkennen. Das wird jedoch in Zukunft immer besser werden und wir werden das Karussell häufiger sehen. Momentan muss man zufällig noch die richtige Suchphrase eingeben.

(Artikel erstmals 2013 veröffentlicht – Inhalt möglicherweise nicht mehr aktuell)

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3 Kommentare
Jakob Zogalla
18.04.2013

Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht noch, dass im Gegenzug zur Anzeige des Karussells zumindest eine für SEOs nicht ganz uninteressante Kennzahl wegfällt:

Die Anzahl der Suchergebnisse.