Google Currents reloaded

Es ist nun fast ein Jahr her, dass ich die Frage stellte: „Ist Google Currents eine neue Traffic-Quelle?“. In meinem damaligen Beitrag „Google Currents – Eine neue Traffic-Quelle“ habe ich recht ausführlich beleuchtet, was man mit Currents aus Publisher-Sicht alles anfangen kann. Ich fand es großartig, was Google da geschaffen hatte: Ein vollständiges Publishing System für digitale Magazine. Nebenbei auch noch ein sehr hübscher Feedreader, der die Diskrepanz zwischen mobiler Internetnutzung und der tatsächlichen Verfügbarkeit mobil zugänglicher Webseiten auflöst.

Wenn ich mein Handy benutze um damit Webseiten aufzurufen, packt mich regelmäßig das kalte Grausen. Der Schrott der einem da geboten wird ist schier unerträglich. Das Problem lässt sich mit Currents zumindest teilweise umgehen.

Und um auf die Beantwortung der Ausgangsfrage zurückzukommen: Ja, Google Currents ist eine Traffic-Quelle und für uns ist sie sogar recht bedeutend. Im vergangenen Monat verzeichneten wir über Currents 1239 Seiteaufrufe. Das sind immerhin 14% unserer Gesamt-Traffics, wobei die Darstellung eigentlich nicht exakt genug ist. Denn der gesamte Traffic bezieht auch unsere Tools und andere Seiten ein, die nichts mit Content-Publikationen zu tun haben. Vergleichen wir Currents mit den reinen Blog-Aufrufen stellen wir fest, dass etwa 20% unseres Content-Traffics über Currents zustande kommen. Ich halte das für durchaus beachtlich wenn man bedenkt, dass unsere Google Currents Edition eigentlich nur aus einem eingebundenen Blogfeed besteht. Der Aufwand war also überschaubar. Dafür liegen die Vorteile für den Nutzer auf der Hand:

Google-Currents-Inhalte sehen eigentlich immer hübsch aus. Darüber hinaus gestaltet sich die Bedienung auf dem Smartphone oder Tablet überaus intuitiv, was man von den meisten mobilen Webseiten (sofern sie überhaupt vorhanden sind) keineswegs behaupten kann. Als jemand der ständig unterwegs ist und entgegen anders lautender Versprechungen der großen Mobilfunkprovider weiß, dass es mit mobiler Netzabdeckung in Deutschland jenseits größerer Städte nicht sonderlich weit her ist, kann ich versichern, dass es äußerst nützlich ist, die Inhalte offline lesen zu können. Den einen oder anderen wird vielleicht noch interessieren, dass Currents im Vergleich zum Aufruf einer herkömmlichen Website eine Menge Traffic spart.

Gute Perspektiven für Google Currents

Aus Sicht eines Publishers hat sich innerhalb des vergangenen Jahres eigentlich nichts verändert. Hier wäre Google sicherlich gut beraten die Erstellung von Editionen etwas komfortabler zu gestalten. Mir fehlt nach wie vor die Möglichkeit kostenpflichtige Inhalte zu publizieren, wobei es nur eine Frage der Zeit sein dürfte bis Google diesen Schritt wagt. Letztlich wäre es ein konsequenter und sicherlich auch nötiger Schritt. Zumal es sein könnte, dass sich die Sache für Google dann richtig bezahlt macht. Verlage könnten schlicht darauf verzichten, die neunundsiebzigste Zeitungs-App zu entwickeln. Das würde insbesondere dann gelten, wenn es eine ergänzende Werbeplattform gäbe, die über AdSense hinaus geht. Ich glaube nicht, dass Google sich diese Chance langfristig entgehen lassen wird.

Als Publisher ist es übrigens keine so schlechte Idee jetzt schon einzusteigen, auch wenn man evtl. nur ein Blogfeed vorzuweisen hat. Die Anzahl der Angebote ist noch recht überschaubar. Dies hat zur Folge, dass es mit relativ gerimgem Aufwand möglich ist signifikante Leserzahlen über diesen Kanal zu erreichen.

Hier könnt Ihr Euch Eure eigene Currents Edition erstellen.

(Artikel erstmals 2013 veröffentlicht – Inhalt möglicherweise nicht mehr aktuell)

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2 Kommentare
19.03.2013

Sehr interessanter Beitrag, Danke!