Google My Business – Ein Weg aus dem Labyrinth?
Google legt sich dieses Jahr sehr ins Zeug ständig neues rauszuhauen. Man kann auch sagen, es entwickelt sich gefühlt schneller als jemals zuvor. Und das Zentrum der rasanten Entwicklung bildet Google+, wie ich erst kürzlich schrieb. Jetzt hat Google einen weiteren Schritt in diese Richtung getan, in dem es My Business gestartet hat, ein Dienst der gefühlt zu Google+ gehört, aber dann irgendwie doch wieder nicht.
Was ist Google My Business?
My Business ist ein Versuch von Google, alle Aktivitäten von (lokalen) Unternehmen im Google Netzwerk unter ein Dach zu bekommen. Es richtet sich daher an die Betreiber Unternehmen mit einem Profil in den diversen Diensten, die vor allem im lokalen Bereich bisher extrem unübersichtlich waren. My Business stellt hier nun eine gemeinsame Anlaufstelle dar, bei der die unterschiedlichen Google+ Seiten und Einträge bei Maps gemeinsam verwaltet werden können. Außerdem finden sich in My Business Statistiken und Infos zu den jeweiligen Seiten.
My Business richtet sich in seiner derzeitigen Form vor allem an kleine, lokale Unternehmen. Größere Firmen, oder solche mit mehreren Standorten werden daraus nur wenige Vorteile ziehen können.
Was ist neu daran?
Zu allererst ist der Name My Business neu. Er verdeutlicht auch die Hauptzielgruppe um die es geht, kleine und lokale Unternehmen. Auf diesem Feld hatte Google zwar bisher eine ganze Reihe an Diensten im Reportiore, allerdings war die Übersicht und die Usability eher mäßig. My Business ist der erste richtig große Schritt auf dem Weg das zu verbessern. Man muss nicht mehr mit 2-3 verschiedenen Dashboards zurechtkommen, sondern hat ein gemeinsames Design. Nicht ganz neu ist die Anzeige der Statistiken und Insights zu Interaktionen mit den Usern. Außerdem werden auch Statistiken aus verbunden Accounts von YouTube oder Analytics angezeigt. Dies kennen wir zum Großteil bereits aus dem Google+ Dashboard, das in My Business aufgegangen ist, sodass das Wort Google+ aus dem Namen komplett verschwunden ist. Eine weitere Neuerung, die allerdings schon vor My Business präsentiert wurde, ist die Möglichkeit, endlich endlich nicht lokale Google+ Seiten mit Maps zu verbinden und daraus eine verifizierte Google+ Local Seite werden zu lassen. Wie das genau geht hat Sebastian Socha wie immer hervorragend erklärt.
Wie das googlewatchblog berichtet „können auch alle in diesem Profil gespeicherten Orte bearbeitet werden, so wie diese in den Google Maps und der Websuche auftauchen. Neben der allgemeinen Beschreibung können dort auch Fotos, Öffnungszeiten oder weitere Informationen direkt untergebracht werden.“
Neu ist außerdem die My Business App, mit der man auch von unterwegs direkten Zugriff auf den neuen Google Dienst haben kann.
Ist die Verwirrung rund um die lokalen Google Dienste nun vorbei?
Wenn wir uns das große Chaos ansehen, das Google in den letzten Jahren im Bereich local erzeugt hat, dann ist My Business sicherlich ein Meilenstein. Allerdings ist es letztlich nur ein Tool um das Chaos zu managen, beseitigt ist es deswegen noch nicht. Die unterschiedlichen Bezeichnungen und Seitenformen, Google+ Pages, Local Business, Places, Maps sind nach wie vor nicht obsolet. Außerdem richtet sich My Business wie erwähnt speziell an kleine lokale Unternehmen. Hier hatte Google bisher nicht viel zu bieten. Man braucht schon gehöriges Expertenwissen oder viel Einarbeitungszeit um sich da zurecht zu finden, in dem Sinne wie Google es gerne hätte. Hier setzt My Business an und wir werden sehen inwiefern sich der Funktionsumfang zukünftig erweitert und auch größere Unternehmen etwas davon haben werden.
An My Business kann man jedoch, ähnlich wie schon bei Hangouts, erkennen, wie die Marke Google+ in den Hintergrund rückt. Oder, wie Mark Blumenthal es formuliert hat: „In this rollout Plus is being positioned as a feature or a service not a product. It is being positioned as part and parcel of Google’s Local offering not as the offering.“
(Artikel erstmals 2014 veröffentlicht – Inhalt möglicherweise nicht mehr aktuell)