Wie wird man SEO-Manager? – Praktikumswoche 4
Ihr habt die Möglichkeit mir wöchentlich in meiner Kolumne durch mein Praktikum zu folgen und erfahrt was ich in der jeweils vergangen Woche bei bold ventures so gelernt habe. Nachdem ich mit meinem kleinen SEO-Wörterbuch im letzten Beitrag einige gängige Fachbegriffe der Branche klären konnte, habe ich mich diese Woche mit dem beruflichen Werdegang zum SEO-Manager beschäftigt.
Viel zu wenig Informationen
Wenn ich an meine Schulzeit und etliche Ausbildungs- und Berufsberatungen durch das Arbeitsamt zurück denke, kann ich mich nicht daran erinnern, das jemals das Tätigkeitsfeld Suchmaschinenoptimierung erwähnt worden wäre. Sicherlich liegt das unter anderem daran, dass der Beruf des SEO-Managers noch relativ neu und dementsprechend unbekannt ist. Das durchaus größere Problem ist aber der Mangel an Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Wer heute als SEO-Manager arbeitet, ist häufig durch Zufälle auf die Branche aufmerksam geworden und hat sich autodidaktisch oder durch Weiterbildungen und Seminare an das Thema heran gearbeitet, um sich dann als Quereinsteiger zu behaupten.
Unsere SEO-Manager stehen Rede und Antwort
Gianna und David habe ich in meiner zweiten Praktikumswoche bereits vorgestellt, die Beiden sind die SEO-Manager bei bold ventures. Um herauszufinden, wie ihre Wege in diese Branche waren, welche Hürden es gab und welche Tipps sie Neuanfängern geben können, hab ich mich mit ihnen mal über ihren Werdegang unterhalten.
David hat Geschichte, Soziologie und VWL studiert. Das klingt erstmal sehr weit weg von dem, was er heute macht, aber dennoch sind ihm Grundlagen aus diesen Studiengängen bis heute hilfreich, z.B. bei inhaltlichem Arbeiten kann er auf die Erfahrungen im Umgang mit Texten zurückgreifen und auch in Marketing Fragen helfen ihm Inhalte aus dem Soziologiestudium. Die SEO-Themen hat er sich größtenteils angelesen und so autodidaktisch beigebracht.
Schon während seines Studiums hat David mit Jakob, dem bold ventures Geschäftsführer, zusammengearbeitet. Durch gemeinsame Projekte, in denen Jakob für die Entwicklung und David für den inhaltlichen Teil verantwortlich war, sind erste Berührungspunkte mit der Suchmaschinenoptimierung entstanden.
Auch Gianna kann viele Aspekte ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing und ihres Studiums der Mehrsprachigen Kommunikation, auf den Beruf übertragen. Spannend wird es für sie besonders da, wo Suchmaschinenoptimierung für große Unternehmen auf internationalem und somit mehrsprachigem Niveau stattfindet. So hat Gianna auch den Zugang zur Suchmaschinenoptimierung gefunden: Als frühere technische Fachübersetzerin und dank ihrer Affinität zu sprachlichen Mustern und konzeptionellem Arbeiten, war der Weg zum operativen und strategischen SEO nicht weit. Auch sie hat sich die meisten Themen autodidaktisch beigebracht, findet es aber zusätzlich wichtig, in der Branche gut vernetzt zu sein, um Erfahrungswerte zu besonders spezifischen und aktuellen Themen austauschen zu können.
Am Anfang sollte man keine Angst haben und einfach versuchen auch komplexere Themen zu verstehen und zu hinterfragen, empfehlen die Beiden. Außerdem sind ein Bezug zu Technik, analytisches Denken, Interesse an konzeptionellem Arbeiten und Grundwissen in Marketing gute Voraussetzungen, um in die Branche einzusteigen.Grundsätzlich ist es in dem Bereich auf jeden Fall wichtig am Ball zu bleiben und sich regelmäßig über Neuerungen und Trends zu informieren, dazu kann man z. B. Vorträge oder Konferenzen besuchen oder online nachlesen und im Idealfall eigene Testprojekte durchführen.
Traumberuf SEO-Manager?
Eigentlich schade, dass die SEO-Branche so wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommt, denn meiner Meinung nach kombiniert die Suchmaschinenoptimierung Bereiche, die für viele Jobanwärter interessant wären und außerdem handelt es sich um Themen, die auf jeden Fall zukunftsorientiert sind.
So wie ich den Job von Gianna und David hier täglich erlebe, machen ihre Aufgaben einen sehr abwechslungsreichen Eindruck. Sowohl Kundenkontakt, Austausch und Teamarbeit mit den Kollegen, als auch Einzelarbeitszeiten sind Teil ihrer Arbeit und zusätzlich ist die Mischung aus logischem Denken, technischen Aspekten und Kreativität sicherlich eine Besonderheit.
Ich denke viele lassen sich durch die fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten zu sehr abschrecken, es gibt einige Möglichkeiten sich durch Weiterbildungsangebote an das SEO-Thema heranzutasten, auch ohne große Vorbildung. Die Jobchancen in der Branche sind gut, es mangelt an Fachkräften und Suchmaschinenoptimierung wird überall benötigt. Man hat nicht nur die Möglichkeit in spezialisierten Agenturen zu arbeiten, denn mittlerweile hat fast jedes große Unternehmen eine eigene SEO Abteilung. Bei den Voraussetzungen kann ich mir vorstellen, dass SEO-Manager für den ein oder anderen auf jeden Fall zum Traumberuf werden kann und wenn doch nicht, kann ein Grundwissen in dem Bereich bestimmt auch in anderen Jobs nicht schaden.
Jetzt habe ich in den letzten Beiträgen soviel über Suchmaschinenoptimierung geschrieben, dass der Bereich der Software-Entwicklung, den bold ventures auch noch zu bieten hat, viel zu kurz gekommen ist. Das soll sich nächste Woche ändern, denn auch da habe ich eindeutig Nachholbedarf, was mein Wissen über den Beruf als Entwickler angeht.