Webseiten-Architektur und Suchmaschinenoptimierung

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Nicht so klug wie Menschen

Wer im Internet gefunden werden will muss seine Seite auch auf die Bedürfnisse von Suchmaschinen zuschneiden. Das ist kein Hexenwerk, hat aber viel mit Nutzerfreundlichkeit zu tun.

Wer an Architektur denkt, hat gleich das häufigste Produkt der Architektur vor Augen: Häuser. Häuser funktionieren dann am besten, wenn sie eine schlüssige, nachvollziehbare Struktur haben und diejenigen, die in ihnen wohnen, möglichst schnell von einem Raum in den nächsten kommen.

Ähnlich ist es auch bei Internetseiten, die ebenfalls eine Architektur besitzen, die hier als Informations- oder Webseiten-Architektur bezeichnet wird. Wie bei einem Haus gibt es auch hier mehrere Etagen bzw. Ebenen, auf denen die Inhalte platziert sind. „Diese Architektur hat großen Einfluss darauf, ob und wo eine Webseite in einer Suchmaschine auftaucht“, sagt David Linden, der sich schwerpunktmäßig mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt.

Dazu nur ein kleiner Exkurs, wie Suchmaschinen arbeiten: Sie schicken sogenannte „Crawler“ durchs Netz, das sind kleine automatische Programme, die Webseiten „abgrasen“ und von der einen Seite durch Links auf andere Seiten kommen. Sind sie auf einer Seite, durchwühlen sie dort alle Unterseiten, zeichnen sie auf und „krabbeln“ dann weiter. Um beim Bild des Hauses zu bleiben sind für Crawler also zwei Dinge wichtig: Von einem Raum des Hauses so unkompliziert wie möglich in jeden anderen zu kommen und das Haus auch mit anderen Häusern zu vernetzen.

Schnelle Wege

Da gibt es zunächst die technische Seite: „Die einzelnen Bestandteile und Unterseiten einer Webseite müssen gut untereinander verlinkt sein“, sagt David Linden, „hier ist die Zugänglichkeit wichtig: Je tiefer die Crawler nach Informationen graben müssen, desto schlechter steht die Seite da.“ Das hat auch etwas damit zu tun, wie viele „Stockwerke“ das Webseiten-Haus hat: Mehr Etagen, längere Wege. Der Fachmann empfiehlt: „Nicht mehr als vier Ebenen, das heißt, der Nutzer sollte mit drei Klicks von einer Seite aus zu jeder anderen gelangen können.“

Diese Denkweise ist Überlegungen zur Nutzerfreundlichkeit sehr ähnlich, aber es gibt doch einen Unterschied, sagt David Linden: „Crawler sind nicht so klug wie Menschen“, was ein durchschnittlicher Nutzer also finden würde, bleibt dem Crawler verschlossen und taucht nicht in der Trefferliste der Suchmaschine auf. Simpel denken ist in der Konzeption also ein wichtiger Ausgangspunkt.

Klare Struktur für eine erfolgreiche Seite

Neben diesen rein technischen Überlegungen spielen aber auch inhaltliche Aspekte eine Rolle, denn auch die werden von Crawlern erfasst. „Hier sollte genau klar sein, welche Kategorien es auf der Webseite gibt und wofür welcher Content an welcher Stelle gebraucht wird“, sagt Linden. Er würde jede Kategorie immer noch einmal hinterfragen und alle Mitarbeitenden an einer Seite auf das Konzept einschwören, sonst können viele Köche den Brei verderben, sagt er: „Wenn es beispielsweise zu einem ähnlichen Thema Inhalte auf zwei unterschiedlichen Seiten gibt, dann treten diese beiden Seiten im Suchmaschinenranking in Konkurrenz zueinander – das schwächt dann beide.“ Er hält eine gut durchdachte Struktur deshalb für grundlegend.

Diese gute Struktur funktioniert seiner Meinung nach dann am besten, wenn von Anfang an mitgedacht wird: „Nicht Wenige machen den Fehler und wollen die Suchmaschinenoptimierung später auf eine Seite ‚draufsetzen‘. Das ist aber sehr aufwändig und kontraproduktiv.“ Er denkt da auch langfristig: „Eine Webseite steht nicht für immer fest, sondern verändert sich stetig. Alle Aspekte von Anfang an mit einzuplanen öffnet die Seite auch für die weitere Entwicklung.“ Die klar erkennbare Struktur und leichte Benutzbarkeit nutzen da gleich doppelt: Der Suchmaschine und dem Nutzer.

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