Was ist Black Hat? – SEO-Grundlagen
Jeder, der sich in irgendeiner Form mit SEO beschäftigt, stößt relativ schnell auf den Begriff Black Hat SEO. Vielen ist dabei oft nicht sofort klar, was das eigentlich bedeuten soll. In diesem SEO-Grundlagen-Artikel geht es darum diesen Begriff zu klären. Außerdem behandele ich natürlich auch das Gegenteil des Black Hat SEOs, das passenderweise White Hat heißt. Zudem gehe ich noch auf das mit Black Hat leicht zu verwechselnde Negative SEO ein.
Was ist Black Hat SEO?
Mit einem schwarzen Hut verbindet man eher etwas Böses. Der schwarze Ritter ist immer der Böse. Auch in Westernfilmen wurde auf diese Symbolik gebaut: Der Cowboy mit dem schwarzen Hut ist böse, der mit dem weißen ist der Gute. Daher kommt die Bezeichnung des Black Hat, die es im Übrigen nicht nur für SEO gibt. Ein Black Hat SEO ist also ein „Ungesetzlicher“ – allerdings stehen in diesem Fall die Richtlinien der Suchmaschinenbetreiber für das Gesetz, also in Deutschland in 90% der Fälle Google. Alles, was gegen die Webmaster-Richtlinien von Google absichtlich verstößt oder bewusst eine Verletzung der Regeln in Kauf nimmt, wird als Black Hat bezeichnet. Es geht also um SEO-Techniken, die von Google verboten sind. Hauptziel ist dabei in der Regel die Steigerung der Linkpopularität einer Website, vor allem durch die Verwendung von Spam-Methoden. Sehr beliebt waren dabei in der Vergangenheit Linknetzwerke bzw. Linkfarmen. Auch das sogenannte Cloaking ist ein klassisches Beispiel für Black Hat SEO. Hierbei wird den Crawlern der Suchmaschinen ein anderer Inhalt angezeigt als den Usern. Eine detailliertere Liste von Black-Hat-Techniken und deren Auswirkungen findet Ihr unter anderem auf der Seite der Netzilicious Media.
Aber ist Black Hat SEO tatsächlich böse?
Auch wenn der Name etwas Böses, vielleicht sogar Kriminelles vermuten lässt, entpuppt sich Black Hat dann doch nicht als so böse. Allenfalls als ungehorsam und vielleicht ein bisschen hinterhältig. Außerdem wird nicht gegen Gesetze verstoßen, sondern gegen die Webmaster-Richtlinien von Google. Trotzdem haben Webseiten, die Black-Hat-Techniken einsetzen, etwas zu befürchten, da Google mittlerweile sehr gut darin geworden ist Spam zu erkennen. Wird sowas bemerkt, wird die Seite abgestraft und es kann schwer, wenn nicht gar unmöglich sein, z.B. ein mit Black Hat aufgeblasenes Linkprofil zu bereinigen. Zumindest Google versteht in diesem Punkt überhaupt keinen Spaß und bemüht sich immer mehr darum, Spam und „illegale“ Techniken, die nicht dem guter-Content-Prinzip gerecht werden, zu erkennen und zu beseitigen.
Vom White Hat zum Grey Hat
Diese Bemühungen von Google führen dazu, dass immer mehr Praktiken als illegal oder zumindest bedenklich angesehen werden. Da Google nur natürliche Links haben will, ist im Grunde jede Art von aktivem Linkaufbau schon verdächtig. Gekaufte Links verstoßen beispielsweise ohne Frage gegen die Google Webmaster Richtlinien und sind demnach (in einer ganz strengen Definition) auch Black Hat. Aber was ist mit Links, die durch Kooperation, durch einfache Anfragen, durch Gastbeiträge zu Stande kommen? Die sind streng genommen auch nicht natürlich und könnten unter Umständen, wenn man Pech hat, auch bestraft werden. Rein natürlicher Linkaufbau dauert außerdem lange und in der Regel braucht eine Seite auch einfach einen kleinen Anschub, sodass fast niemand darum herum kommt Linkaufbau zu betreiben. Dabei bewegt man sich dann immer mehr in einem Graubereich. So wird jemand, der sich eigentlich an die Regeln halten will, nicht mehr als White Hat bezeichnet, sondern eventuell als Grey Hat. Diese Unsicherheit in der Bewertung ist auch der Grund, warum alle SEOs vor Google Updates zittern.
Negative SEO: Black Hat in böse
Wie ich gesagt habe, ist Black Hat SEO in der Regel nicht illegal, da gegen kein Gesetz verstoßen wird. Jetzt gibt es aber noch den Begriff des Negative SEO. Hinter diesem eigentlich harmloser wirkenden Begriff verbirgt sich jedoch durchaus etwas Illegales. Es geht hierbei schlicht und ergreifend darum, einer anderen Website (einem Konkurrenten) zu schaden. Negative SEO ist im Grunde Black Hat SEO für eine fremde Seite. Die genannten Techniken werden also für die andere Seite angewandt. So werden zum Beispiel Spamlinks auf diese Seite gesetzt, in der Erwartung und mit dem Ziel einer Abstrafung durch Google. Der Gegner soll also in den Rankings abstürzen. Sowas ist selbstverständlich illegal. Allerdings ist auch fraglich, wie effektiv das tatsächlich ist – vor allem dann, wenn man der anderen Seite nicht nur schaden möchte, sondern sich selbst auch einen Nutzen verspricht. Die Bedrohung sollte daher nicht überschätzt werden, dennoch sollte man sich der Möglichkeit eines solchen Angriffs bewusst sein. Gute Antworten zu dem Thema hat Björn Instinsky in einem Artikel auf t3n geliefert.
Auch wenn Black Hat SEO teilweise nicht illegal ist, so wird es doch mittelfristig (hoffentlich) zu Abstrafungen durch Rankingverlust der Domains führen.