Software-Tests

Beitragsbild - Software-Tests

Vertrauen ist gut …

Eine gute Software ist der Grundstock eines jeden Unternehmens – vor allem von denen, die Buchungs- oder Bezahlvorgänge digital abwickeln. Doch die Software wird auch stark beansprucht: Durch ein großes Nutzeraufkommen oder viele Elemente, die verarbeitet werden müssen. Deshalb sollte Software vor dem Betrieb getestet werden.

Bei so einem Test wird die Performance getestet: Auf der einen Seite geht es um die Frage, wie schnell beispielsweise eine Internetseite läuft und wann etwa nach einem Klick die entsprechenden Elemente auftauchen – im Highspeed-Zeitalter ist die Toleranzgrenze der Nutzer da sehr niedrig. Auf der anderen Seite steht zu überprüfen, wie schnell die Datenbank-Anbindung funktioniert, wie schnell beispielsweise ein Online-Shop herausfinden kann, wie viel Stück eines Artikels noch im Lager sind oder welche ähnlichen Produkte andere Kunden gekauft haben. „Die interessante Frage bei diesen Kategorien ist immer: Was, wenn 1000 Leute das machen – oder mehr?“, sagt Software-Entwickler Moritz Orth. Deshalb gibt es dazu unterschiedliche Test-Verfahren.

Zunächst gibt es da den Stresstest, „eigentlich recht selbsterklärend: Wir setzen das System mit immer mehr Nutzeranfragen unter Stress.“ Interessant ist der Punkt, an dem das System bricht und damit das Kapazitätsende erreicht ist. „Da ist dann die Frage: Reicht das oder müssen wir vielleicht noch Server dazu holen?“

Sprint und Langstreckenlauf

In eine etwas andere Kerbe schlägt der Endurance-Test: „Hier geht es nicht um eine punktuelle Belastung, sondern um eine andauernde“, erklärt Moritz Orth. Das System läuft also bei normaler kontinuierlicher Belastung 1-2 Wochen durch, „damit man erkennt, ob sich auf die Dauer Fehler einschleichen. Eine besonders beliebte Frage ist da zum Beispiel: Schleichen sich die Fehler gerne am Wochenende ein?“ Auch als Information nicht zu verachten: Was noch läuft, wenn alles zusammenbricht. Dieser Sockel ist dann nämlich das, was ein Nutzer sieht, bevor der Defekt behoben ist.

Wichtig bei diesen Testverfahren: Laborbedingungen, „das heißt, man sollte das nicht im laufenden Betrieb testen.“ Denn im Ernstfall müssen die Einflussfaktoren klar eingrenzbar sein – im Praxisfall mit seinen vielen unterschiedlichen Akteuren und Voraussetzungen ist das kaum gegeben. Außerdem muss der Test unter gleichen Bedingungen wiederholbar sein, damit der veränderte Faktor auch tatsächlich getestet werden kann.

Den Normalfall proben

Ein sehr praxisnahes Verfahren ist der Lasttest: Hier wird ein normaler Tag simuliert, mit vielen Nutzern in den Morgenstunden, einer nachlassenden Frequenz über den Tag und einem weiteren Ausreißen der Nutzerstärke am Abend. „Hier wird der Normalfall geprobt“, sagt Moritz Orth, „im Normalfall sollte im Durchschnitt maximal 70% der Spitzenlast ausgenutzt werden, dann ist das System auch wirklich sicher.“

Doch selbst im Normalfall gibt es Ausnahmen, zum Beispiel eine kurzzeitige Rabattaktion. In dieser Zeit kommen kurzfristig sehr viele Anfragen auf die Seite zu – ein Fall für den Spike-Test. Hier wird überprüft, ob die Software diesem plötzlichen Ansturm standhält und sich danach von alleine wieder erholt.

Keine Seite – kein Geld

Viele Testverfahren – aber alle wichtig für eine erfolgreiche Seite: „Nehmen wir einen Online-Shop. Da ist es elementar, dass die Seite funktioniert, sonst kommt kein Geld rein. Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn eine Shop-Seite ein ganzes Wochenende ausfällt“, sagt Moritz Orth. Auch die eigenen Vermutungen können damit überprüft werden: Wie viele Menschen können im Durchschnitt auf die Seite kommen und wann ist die Kapazitätsgrenze erreicht? Mit diesem Wissen kann man auf Extremfälle oder die steigende Popularität einer Seite reagieren.

Diese Tests dienen auch der Qualitätssicherung: „Eine Seite besteht ja aus vielen einzelnen Elementen. Dass die alle alleine funktionieren, ist nicht die große Frage, es geht darum, ob auch alles zusammen läuft.“ Diese Fragen stellen sich in vielen Bereichen eines Weiterentwicklungsprozesses, ob gleich am Start einer Seite oder wenn neue Möglichkeiten oder Software-Erweiterungen dazu kommen. Damit nicht alles am Wochenende den Bach runtergeht.

Das könnte dir auch gefallen

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

Keine Kommentare vorhanden