SEO Grundlagen: Domainnamen – Die Qual der Wahl
Aus der Sicht von Computern ist der Domainname entbehrlich. Er setzt sich zwar aus durch Punkten getrennte Namen zusammen, wird aber vom Domain Name System in IP-Adressen umgewandelt, bevor auch nur ein Datenpaket über das Internet verschickt wird. Für Menschen hingegen ist der Domainname sehr wichtig. Wir merken uns halt leichter www.google.de als zum Beispiel 66.102.13.99. Da der Domainname also für die meisten User wichtig ist, ist er das auch für die Suchmaschinen.
Der letzte Teil des Namens, zum Beispiel .de, .com oder .org wird auch als Top Level Domain – kurz TLD – bezeichnet. Das Domain Name System weist die einzelnen Domains einer IP-Adresse zu. Auf diese Weise wird jede Domain einem eindeutigen Besitzer zugeordnet. Die TLDs werden im Wesentlichen in zwei Gruppen unterteilt. Es gibt länderspezifische Endungen und Allgemeine. Länderspezifische TLDs setzen sich immer aus zwei Buchstaben zusammen. Beispiele sind .de, als Sonderfall .co.uk oder auch .eu. Allgemeine Domainendungen sind zum Beispiel .info oder .gov. Bei der Wahl der Domainendung gelten einige allgemeine Regeln: Beinhaltet Ihre Webseite geschäftliche Inhalte und sollen damit auch internationale Besucher angesprochen werden, kann die Wahl der Endung .com oder .biz sinnvoll sein. Wenn Ihre Seite überwiegend allgemeine Informationen enthält, empfiehlt sich die Endung .info. Die Domainendung .org wird oft von nicht-kommerziellen Organisationen wie der Apache Software Foundation gewählt.
Der richtige Domainname ist sehr wichtig. Sie sollten sich hierfür genügend Zeit nehmen und einige wichtige Punkte beachten. Ein klarer, verständlicher und mit dem Inhalt der Webseite in engem Zusammenhang stehender Name kann sehr zum Erfolg der Seite beitragen. In Deutschland wird am häufigsten die TLD .de verwendet. Obwohl alle Suchmaschinen die TLDs gleichwertig behandeln, ist die Wahl einer geeigneten .de Domain sinnvoll. Sie strahlt die meiste Seriosität aus und impliziert eine deutschsprachige Website. Sollten Sie keine geeignete .de Domain finden, wählen Sie aber besser eine andere TLD als einen seltsamen Domainnamen wie zum Beispiel spielzeugwunderland-der-kleinen-preise. Bei der Wahl des Domainnamens sollten Sie auch darauf achten, dass der Begriff bzw. Text einprägsam ist und mit den Inhalten Ihrer Webseite in Verbindung steht. Die Länge des Namens darf zwei bis 63 Zeichen betragen. Er sollte aber wenn möglich relativ kurz und eingängig sein – also möglichst nicht mehr als 13 Zeichen.
Des Weiteren stellt sich die Frage, ob Sie wichtige Keywords im Domainnamen unterbringen können. Dies ist aus zwei Gründen sehr ratsam: Erstens spielt der Domainname beim Ranking eine entscheidende Rolle. Der zweite Vorteil bei einer Domain, die wichtige Keywords enthält, ist, dass viele bei der Verlinkung einer Webseite einfach nur den Domainnamen als Linktext verwenden. Beinhaltet dieser ein oder zwei wichtige Schlüsselbegriffe, wird Ihre Webseite zu den entsprechenden Keywords im Ranking häufig besser gelistet. Gegebenenfalls ist es ist daher sogar sinnvoll einen Bindestrich in der Domain zu verwenden. Durch den Bindestrich werden die Wörter in der Regel als zwei unterschiedliche Keywords gewertet. Allerdings sollten Sie die Kirche im Dorf lassen. Längere Domains wirken schnell unseriös und werden unter Umständen von den Suchmaschinen und Nutzern abgewertet.
Es gibt auch so genannte „Type-In Domains“. Hierbei handelt es sich um Domains deren Name so aussagekräftig ist, dass sie von vielen Usern einfach direkt in der Browserzeile getippt werden, wie zum Beispiel wetter.de. Obwohl der Nutzer die eigentliche Seite vielleicht gar nicht kennt, ist er sicher, für ihn relevante Informationen unter der entsprechenden URL zu finden. Solche Domainnamen sind sehr begehrt und dementsprechend teuer.
Neben „Type-In Domains“ gibt es noch sogenannte Typo-Domains. Hierbei handelt es sich um Domainnamen, die häufig falsch geschrieben werden. Zum Beispiel t-online.de.de, statt t-online.de oder bold-venture.de, statt bold-ventures.de. Den Umstand des menschlichen Makels kann man sich hier zwar zu nutze machen, jedoch ist die Seriosität bewusst registrierter Typos in der Regel höchst fraglich.
Bei der Wahl eines Namens sollten Sie unbedingt auf bestehende Marken- oder Urheberrechte achten. Vergewissern Sie sich, ob der Name oder Teile des Namens nicht das Copyright anderer verletzt. Außerdem kann bei der Wahl des Domainnamens eine Keyword-Recherche sinnvoll sein (s. o.).
Wenn Sie sich für eine Domain entschieden haben, sollten Sie in jedem Fall eine so genannte „Standarddomain“ festlegen. Das bedeutet, dass Ihre Website nur unter einer eindeutigen Adresse gefunden und abgerufen werden kann. Legen Sie keine Standarddomain fest, kann Ihre Seite sowohl mit dem Zusatz „www“ als auch ohne abgerufen werden. Suchmaschinen werten das als zwei unterschiedliche Webseiten. Sie erkennen, wenn gleiche Inhalte unter mehreren Adressen zu finden sind. Dieser Duplicate Content (doppelter Inhalt) führt meistens zu einer Abwertung Ihrer Site. Für inhaltsgleiche Subdomains hat zum Beispiel Google das Canonical-Tag in den Metaangaben einer Webseite eingeführt. Damit wird den Crawlern letztlich mitgeteilt, dass die „echte“ Seite woanders auf der Site liegt. So können Sie einer Abwertung Ihrer Domain entgehen, falls Sie nicht auf Subdomains verzichten wollen oder können.
Vielen Dank für diese Übersicht.
Die richtige Domain zu finden ist wirklich nicht leicht, zumal die meisten guten Domainnamen, die mit dem Inhalt der eigenen Seite zu tun haben sollen, meistens schon weg sind.
Ich freue mich auf weitere interessante Beiträge rund ums Thema SEO.