Sekundäre Ziele der Suchmaschinenoptimierung
Das primäre SEO-Ziel ist ein besseres Ranking – diese Aussage begegnet einem so oder so ähnlich immer wieder. Sie ist auch nicht grundsätzlich falsch. Dass ein besseres Ranking das primäre Ziel der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist, stimmt ja insbesondere dann, wenn der Suchmaschinenoptimierer nur der Ausführende der Vorgaben ist, die von anderen gemacht werden. Solche Vorgaben wären dann: Die Seite XY soll mit dem Keyword nullachtfünfzehn möglichst weit oben ranken (mindestens Seite 1).
Solche Szenarien werden allerdings zunehmend unrealistisch. Das liegt zum einen daran, dass viele Keywords mittlerweile so hart umkämpft sind, dass man nicht mehr einfach den erstbesten Keyword-Wunsch erfüllen kann, sondern abwägen muss, worauf denn am besten optimiert werden sollte. Zum anderen werden, insbesondere durch die neusten Google Updates, überoptimierte Seiten verstärkt abgestraft, sodass nicht jede Seite für jedes x-beliebige Keyword optimiert werden kann. Aus diesen und noch vielen weiteren Gründen, ist ein gutes SEO-Konzept die Grundlage einer Suchmaschinenoptimierung. In diesem Konzept wird das Optimierungspotential einer Website genau unter die Lupe genommen. Anhand dieser Ergebnisse können dann Maßnahmen beschlossen werden, die sich an einer Vielzahl von Zielen orientieren können. Diese Ziele sind dann oft etwas spezieller bzw. konkreter formuliert als das eigentliche primäre Ziel der Suchmaschinenoptimierung. Daher nennen wir sie sekundäre SEO Ziele. Auch wenn die Kernkompetenz der Suchmaschinenoptimierung selbstverständlich die Verbesserung des Rankings ist, ist jedoch häufig das damit verbundene Ziel ein anderes. Die wichtigsten davon werde ich nun erläutern.
Steigerung der Besucherzahlen
Das Ziel der Steigerung der Besucherzahlen einer Website wird von den meisten wahrscheinlich automatisch mit einem guten Ranking in der Suchmaschine verbunden. Denn je weiter vorne eine Website in den Suchergebnissen auftaucht, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass sie angeklickt, sprich besucht wird. Für die quantitative Steigerung der Besucherzahlen ist es wichtig, dass die Keywords, auf die die Website optimiert wird, ein hohes Suchvolumen verzeichnen, also möglichst häufig gesucht werden.
Steigerung der Besuchsqualität
Es ist immer problematisch von guten oder schlechten Besuchern/Usern zu reden. Deswegen habe ich den Begriff der Besuchsqualität gewählt, da er für beide Richtungen gilt.
Aus der Sicht eines kommerziellen Website-Betreibers ist die Besucherqualität dann höher, wenn die User nach einem oder mehreren Besuchen der Website den Umsatz steigern, also etwas kaufen. Es handelt sich demnach um den viel diskutierten Return of Investment (RoI) der Suchmaschinenoptimierung. Wie bei vielen Marketingmaßnahmen ist dieser allerdings nicht immer präzise messbar. Ausgenommen sind hier natürlich eCommerce-Angebote, bei denen sich die Auswirkungen auf den Umsatz direkt beobachten lassen. Welche Besucher der Website nützen aber dem Betreiber? Das dürften in erster Linie diejenigen sein, die sich für den Inhalt der Seite am meisten interessieren. Das ist der Vorteil von Besuchern die von Suchmaschinen kommen: Sie haben vorher aktiv nach einem Thema gesucht. Wenn es nun gelingt, dass die eigene Website bei solchen Keyword-Suchen am besten rankt, ist man einer hohen Besuchsqualität schon nahe. Das gute Ranking alleine hilft allerdings nicht viel. Kommt der User auf die Seite und findet nicht den erhofften Inhalt, wird er die Website schnell wieder verlassen und einen negativen Eindruck mitnehmen. Entscheidend ist es also die Keywords zu finden, die am besten zum Inhalt passen. Der Inhalt muss jedoch auch dem Besucher einen Mehrwert bieten. Er muss das finden wonach er gesucht hat, die Qualität seines Suchergebnisses muss gut sein. Das ist was ich in diesem Fall mit Besuchsqualität meine: Ein interessierter User trifft auf ein für ihn qualitativ hochwertiges bzw. informatives Angebot. So können sowohl Website-Betreiber als auch User einen Gewinn daraus ziehen. Ein gutes Maß für die Besuchsqualität bildet dabei die Verweildauer der Besucher auf der Website.
Steigerung der Markenbekanntheit
Auch die Präsenz in den Suchmaschinenergebnissen kann die Markenbekanntheit steigern. Eine Steigerung der Besucheranzahl und der Besuchsqualität wirkt sich direkt auf die Wahrnehmung der mit der Website repräsentierten Marke aus. Insofern ist es auch für die Imagepflege wichtig, dass eine offline bekannte Marke in den Suchmaschinen bei den für sie relevanten Keywords gut sichtbar ist.
Ein internes Markenbewusstsein schaffen
Dieses sekundäre Ziel der Suchmaschinenoptimierung mag dem einen oder anderen vielleicht etwas seltsam vorkommen. Vielleicht könnte man es auch als sekundären SEO-Effekt bezeichnen. Tatsache ist jedoch, dass die Suchmaschinenoptimierung tatsächlich das Bewusstsein über die eigene Marke beeinflussen kann. Spätestens beim Erstellen eines SEO-Konzeptes tauchen viele Fragen auf, die man sich vorher so vielleicht nicht gestellt hat. Da ist die Frage nach den Menschen, die nach dem Produkt bzw. den relevanten Keywords suchen und damit verbunden die Frage, was diese wohl von einer Website erwarten. Die Frage nach dem „worauf will ich mit meiner Website hinaus“ ist eine, die sich ebenfalls viel zu häufig erst durch ein SEO-Konzept stellt. Dazu kommt die kritische Betrachtung der Inhalte und die Vernetzung der eigenen Website. Insgesamt tauchen dabei viele Fragen auf, die beantwortet werden müssen, um eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung zu erreichen.