Personalakquise für IT-Fachleute

Beitragsbild - Userverhalten

Dann klappt’s auch mit dem PC

Computer-Fachleute braucht heute eigentlich jeder – deshalb sind sie auch so schwer zu bekommen. Ein neues Verfahren macht den Erfolg jetzt aber wahrscheinlicher.

IT-Fachkräfte zu bekommen ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen: „Die sind so gefragt, der Markt ist praktisch leer – deshalb können sich IT-ler ihr Unternehmen aussuchen, nicht anders herum“, sagt der Personaler Marcel Kuliberda. „Wegen dieser hohen Kompetenzdichte ist es für ein Unternehmen deshalb auch um so wichtiger, nicht die richtige Fachkraft, sondern das richtige Teammitglied zu suchen.“ Beim Bewerbungsprozess sollte also nicht in erster Linie auf Fachkenntnisse, sondern auf überfachliche Kompetenzen geachtet werden.

Dazu hat er ein eigenes Verfahren entwickelt. Der erste Schritt: Das Ausschreibungssystem. „Auf klassische Jobportale gehen Entwickler nicht, es gibt extra Plattformen für den IT-Bereich, wie zum Beispiel Stack Overflow. Das ist eigentlich eine Austauschplattform, aber die Entwickler legen hier auch eigene Profile an.“ Hier läuft das Verfahren dann andersherum als in anderen Bereichen: „Die Unternehmen stellen sich vor und laden Kandidaten ein“, sagt Kuliberda. Da es keinen Markt gibt und das System fast nur über Abwerben funktioniere, sei hier Anonymität ein wichtiger Faktor, sagt er.

Zweigleisig fahren

Im nächsten Schritt gilt es dann, die Profile zu sichten. „Hier sollte man zweigleisig fahren: Auf der einen Seite die Berufserfahrung und Unternehmen recherchieren, wo der Programmierer vorher gearbeitet hat, welche Programmiersprachen er kann. Auf der anderen Seite sollte man aber auch ein Augenmerk darauf haben: Hat er schon mal im Team gearbeitet? Wie groß war dieses Team? Daran lässt sich viel ablesen.“

Hat man dann eine Auswahl getroffen, wird es persönlich: Das Vorstellungsgespräch. „Hier ist es wichtig, dass man die Regeln der Branche beachtet: Man duzt sich, keiner kommt im Anzug. Da sollte man als Unternehmen auch nicht zu bemüht professionell auftreten – das kann für die Bewerber ein Minuspunkt sein“, meint der Personaler.

Immer zu zweit

Er rät außerdem dazu, so ein Gespräch mindestens zu zweit zu führen: Einer vom Fach und ein Fachfremder. „Wer kein Fachmann ist, kann leichter auf die überfachlichen Qualitäten achten“, sagt er. Die schon angesprochene Lockerheit sollte auch bei der Konzeption des Gesprächs gelten: „Nicht einfach einen Fragenkatalog abarbeiten, die Fragen müssen sich im Gespräch ergeben.“ Trotzdem ist ein Konzept notwendig. Hier nennt Marcel Kuliberda vier Kompetenzen, die es zu beachten gilt:

Sozialkompetenz: Wie teamfähig ist jemand? Welche Rolle nimmt jemand im Team ein?

Selbstkompetenz: Wie selbstbewusst ist jemand? Nimmt er sich gerne neuer Aufgaben an?

Methodenkompetenz: Wie gerne arbeitet sich jemand in neue Aufgabengebiete ein?

Personalkompetenz: Wie motiviert und aufgeschlossen ist jemand? Hat er eine eigene Haltung?

Die Kategorien haben natürlich Schnittmengen“, sagt Marcel Kuliberda, „aber wenn man die einzelnen Kategorien für sich gewichtet, können sie helfen, jeden Bewerber nicht nur als Facharbeiter, sondern auch als Teammitglied einzuschätzen.“ Denn Teammitglieder arbeiten nicht nur für eine Firma, sondern entwickeln sie auch inhaltlich weiter, sagt er. Wer da genau weiß, wen er haben will, kann auch im Dschungel der IT-Fachleute die richtigen Kräfte finden.

Das könnte dir auch gefallen

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

Keine Kommentare vorhanden