Organisch weniger, Bildersuche mehr – A Neverending Google Authorship Story
Seitdem Google die Autorenbilder in den Suchergebnissen eingeführt hat, ist das Thema Authorship heiß diskutiert worden. Viele Autoren wollen aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Bilder in den SERPs sehen und auch Unternehmen werden vom Aufmerksamkeitsgewinn und einer höheren Klickrate gelockt. Das Interesse an diesem Thema war und ist daher groß, was auch wir regelmäßig an der ein oder anderen Nachfrage merken. Außerdem waren ab Mitte des Jahres die Autorenbilder in den Suchergebnissen kaum noch zu übersehen, je nach Thema zumindest. Googles Versuche, mit Hilfe der Google+ Profile der Autoren verwertbare Informationen zur Authorship zu sammeln, die dann in einem Author Rank einfließen könnten, scheinen aber erst einmal gescheitert zu sein. Möglicherweise handelte es sich bei der ganzen Geschichte auch eher um ein Manöver, das hauseigene „soziale Netzwerk“ zu pushen. Wie dem auch sei, der Author Rank interessiert viele Webseitenbetreiber nicht, sie wollen ihre Bilder sehen. Wahrscheinlich auch deswegen: [Hinweis: Google hat sein Authorship Projekt mittlerweile ganz eingestellt. Der Author-Rank bleibt allerdings ein Thema. Alles wichtige dazu in unserem Artikel zum Ende der Authorship]
Google reduziert die Anzahl eingeblendeter Autorenbilder
Letztlich war es von Anfang an vorhersehbar, dass es Google auf Dauer nicht zulassen würde, dass die SERPs mit Autorenbildern überschwemmt und dadurch optisch – nunja – abgewertet werden. Ich nenne das mal Autorenspam, erst recht dann, wenn selbst Produktbeschreibungen mit einem Autorenprofil verbunden werden. Seit Ende November scheint Google daher gegenzusteuern und die Autoreneinblendungen zurück zu fahren. Es ist ja nicht so, als gäbe es da, wie immer bei Google, keine Schwankungen. Spätestens seit dem 19. Dezember ist es aber Gewissheit, sofern man davon reden kann wenn Matt Cutts etwas bestätigt. Laut dem soeben verlinkten Bericht von Searchengineland wurde sogar eine Reduktion von 15 Prozent bestätigt. Das lässt sich jetzt nur schwer belegen. Zu finden ist im selben und in anderen Artikeln ein Screenshot von MozCast, der den Trend zeigt. Darauf sieht man zwar keinen 15-prozentigen Rückgang, aber immerhin einen eindeutigen Abwärtstrend:
Zukünftig drei Autorenklassen?
In einem anderen Artikel, ebenfalls vom 19. Dezember, berichtet auch Mark Traphagen vom Rückgang der Autorensnippets. Er steigt allerdings noch etwas tiefer in die Materie ein. So scheinen sich drei Klassen von Autorensnippets herauszukristallisieren.
1. Klasse: Alles wie gehabt
In der ersten Klasse erscheinen die Autorensnippets wie gehabt, mit Profilbild und Google+ Informationen (Name des Autors und Anzahl der Follower/Einkreisungen).
2. Klasse: Author-Snippet ohne Bild
Abgestuft davon gibt es Autorensnippets, die zwar die genannten Autoreninformationen enthalten, aber eben kein Profilbild, sodass lediglich die recht unauffälligen Zusatzinformationen bleiben.
3. Klasse: Autoren ohne Snippet
In der dritten Klasse finden sich schließlich Snippets ganz ohne Autoreninformationen, auch wenn die Profile mit den Inhalten verknüpft sind.
Ob es tatsächlich eine solche Klasseneinteilung, oder wie auch immer man das nennen will, gibt, ist höchst spekulativ. Auch vorher war es ja schon so, dass nicht immer alle Autoreninformationen in die Snippets eingebunden wurden. Mit den neuesten Entwicklungen wird es jedoch wieder wahrscheinlicher, dass Autoren in einzelnen Artikeln, oder sogar ganz, auf Profilbilder verzichten und mit den Snippets der zweiten oder dritten Klasse leben müssen. Mark Trapenhagen spekuliert dabei, dass es in der Entscheidung, was wann eingeblendet wird, wieder mehr um inhaltliche Aspekte (tiefgehende, redaktionelle Artikel) und die Autorität der Autoren geht, die sich etwa in der Anzahl der Google+ Kreise und einer gewissen Reputation zum Thema spiegeln könnte. Also altbekannte Dinge.
Was bedeutet das für die Snippet-Optimierung mit Autoren?
Letztlich war es mehr als nur zu erwarten, dass Google seine Grenzen wieder enger setzen wird, auch um Spam zu verhindern und das Privileg der Profilbildeinblendungen auf redaktionelle Seiten zu begrenzen. Inwieweit sich diese Änderungen auch schon in Deutschland bemerkbar machen, und worauf es am Ende tatsächlich hinausläuft, kann ich momentan nicht sagen. Nur eines ist sicher: die Zeiten, in denen man ohne größere Probleme mit seinem Bild in den SERPs erscheinen kann, dürften in naher bis mittlerer Zukunft vorbei sein.
Dem Entgegen: Ausweitung der Autoreninformationen auf die Bildersuche
Trotz dieser Entwicklung in der organischen Suche hat Google schon im Herbst damit begonnen, Autorenverknüpfungen auch in der Bildersuche zu ermöglichen. Das ist wie ich finde eine sinnvolle Sache, wobei ich gespannt bin, wie sich das durchsetzen wird. Zumal das natürlich sowieso nur für die neue Bildersuche gilt, die in Deutschland noch nicht verfügbar ist. Nähere Infos dazu und was man damit anfangen könnte finden sich in einem lesenswerten Beitrag auf Rankwise.