Kostenfaktoren für den Webseiten-Relaunch
Brauche ich ein neues Design?
Sein digitales Gesicht überarbeiten, sich eine neue Identität im Netz geben – dieser Gedanke kommt bei Organisationen immer wieder auf. Gleichzeitig mit den Sorgen um Kosten und Aufwand, den die digitale Generalsanierung mit sich bringt. Doch bei genauem Hinsehen lässt sich einfacher entscheiden, ob ein Relaunch notwendig ist.
„Die erste Frage sollte immer sein: Wie dringend ist das?“, sagt Stefan Lesting, „ist die Webseite in ihrer jetzigen Form geschäftsschädigend oder geht es nur um eine optische Überarbeitung?“ Geschäftsschädigend ist eine Seite etwa dann, wenn bei einem Online-Shop der Bestell-Button nicht mehr funktioniert.
„Die nächste Frage ist dann, wie schnell ein Relaunch umgesetzt werden muss“, sagt Lesting. Hier kommt der finanzielle Aspekt ins Spiel: „Viele Kunden wollen es immer schnell, aber das heißt auch, dass es oftmals teurer wird. Denn eine Agentur muss dann andere Projekte warten lassen und/oder externe Fachkräfte anwerben. Das lässt die Kosten in die Höhe schnellen. Wer dagegen langfristig plant, also mehrere Monate im Voraus, kommt schon mit wesentlich weniger Geld zu einem guten Ergebnis.“
Kein agiler Wasserfall
Nach diesen eher organisatorischen Überlegungen geht es nun an die eigentliche Arbeit an der neuen Seite. Hier gibt es zwei Pfade, die man verfolgen kann: Agil entwickeln oder per Wasserfallmodell. „Agil entwickeln heißt, dass es ein geplanter, aber offener Prozess ist. Schritt für Schritt wird entwickelt und nach jedem Schritt weitergedacht. So entsteht die Webseite nach und nach.“ Dagegen wird beim Wasserfallmodell am Anfang ein Konzept erstellt, das dann einfach nur noch umgesetzt wird.
Beide Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Stefan Lesting meint: „Bei einem agilen Prozess ist es schwierig, die Kosten konkret einzuschätzen – weil ja alles im Fluss ist. Das ist beim Wasserfallmodell möglich, doch genau dieses Festgeld kann für eine der Seiten auch zum Problem werden, denn das Risiko zahlt man mit.“ Das Modell ist auch abhängig von der Art der Seite: „Größere Projekte kann man eigentlich nie im Vorhinein durchplanen, die kann man nur agil entwickeln“, so Lesting.
Von Zielen leiten lassen
Ein weiterer Kostenfaktor ist der Auftrag der Seite: Sollen nur Informationen vermittelt werden oder gibt es viele dynamische Elemente, die miteinander vernetzt sind? Je nachdem sind die Seiten komplexer und damit teurer.
Als letzter, aber wichtiger Punkt ist das Design an der Reihe. „Viele machen den Fehler und lassen sich von einer schönen Präsentation verleiten“, sagt Lesting, „dabei ist das Design immer nur das ausführende Werkzeug eines Konzepts. Man sollte sich von seinen Zielen leiten lassen, nicht vom schönen Schein.“ Dann kann mit sachlichen Überlegungen im richtigen Tempo nach den richtigen Maßstäben eine neue, passende Seite entstehen.