Google lässt schlechten Content abstürzen
Google hat kürzlich ein größeres Update seines Suchalgorithmus in den USA publiziert. Worin dieses Update genau besteht, wird allerdings nicht ganz klar. Laut diesem Blogposting geht es im Wesentlichen darum, minderwertige Seiten in der Suche weiter unten zu platzieren. Obwohl das Feature angeblich zunächst in den USA gestartet sein soll, fällt auf, dass in der letzten Woche massenweise Suchmaschinen-Rankings abgestürzt sind. Ich habe das Ganze mal ein bisschen unter die Lupe genommen und die Faktoren zusammengestellt, die in den letzten Tagen zu massiven Sichtbarkeitseinbrüchen geführt haben:
- Verzeichnislisten
- Seiten mit wenig Content
1. Verzeichnislisten
Das Thema Verzeichnislisten ist insbesondere bei großen Internetportalen immer wieder anzutreffen. Solche Listen dienen zur Verbesserung der internen Verlinkung und im vorliegenden Fall dazu, dass die Adresseinträge besser gefunden werden. Diese fliegen aber gerade massenweise aus dem Index. Interessant daran ist, dass die Sichtbarkeit dadurch nicht großartig beeinträchtigt wird. Ich habe mir ein paar Adressportale dieser Art angesehen. Ausnahmslos alle verlieren gerade mindestens 30% ihrer indexierten Seiten. Im oben untersuchten Fall sind es sogar 85%. Aber, und das ist das Spannende an der Sache: Es hat keine Auswirkungen auf die Sichtbarkeit der Seite (jedenfalls nicht auf den Sistrix-Sichtbarkeitsindex, dessen Aussagekraft ich gerne mal anzweifle). Die Untersuchungen, die ich zu dem Thema angestellt habe, zeigen aber beispielsweise, dass die von solchen Verzeichnisseiten verlinkten Unterseiten sich im Ranking nach unten bewegen. Es scheint fast, als würde diese Art der internen Verlinkung einfach vollständig entwertet werden. Oder anders ausgedrückt: Ein Link aus einem Verzeichnis ist aus SEO Sicht kein Link mehr, sondern allenfalls ein Klickpfadverkürzer aus Usability-Gesichtspunkten.
2. Seiten mit wenig Content
Hier wird offenbar noch ein bisschen experimentiert. Es ist auffällig, dass nun Seiten durchgereicht werden, die sehr lange stabile Rankings mit verhältnismäßig wenig Content hatten. Ich rede hier von Positionsverschiebungen zwischen 20 und 30 Positionen nach unten. Das genauer zu analysieren ist leider etwas aufwändig und mein Crawler ist nicht ganz so schnell wie Google, so dass hier die genauere Analyse noch aussteht.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meinen Stichproben, insbesondere hinsichtlich der Verzeichnisse, schwierige Zeiten bevorstehen. Schließlich gibt es Google Places und das ist ein guter Grund den Verzeichnisdiensten das Leben schwieriger zu machen. Bei den beobachteten Veränderungen handelt es sich momentan aber nur um einzelne Seiten, keine ganzen Sites. Diese Bestrebung Googles einzelne, minderwertige Bestandteile von Seiten zu entwerten ohne den Rest der Domain abzustrafen, halte ich für durchaus sinnvoll. Dies wird mittelfristig zu einer weiteren Aufwertung des Netzes führen – eine grundsätzlich begrüßenswerte Entwicklung.
(Artikel erstmals 2011 veröffentlicht – Inhalt möglicherweise nicht mehr aktuell)
Ich freue mich über Deine Entdeckung und habe just gestern einen Artikel auf meiner Website geschrieben, der sich eigentlich um regionales Marketing im Internet dreht, der Leuten aber auch Mut machen soll, „einfach gute Websites zu machen“ statt massenweise künstliches Linkbuilding.
Deshalb habe ich von dort auf Euren Blogartikel verlinkt. :-)
Herzliche Grüße aus Köln
Sonja