Content Marketing, was ist das? – SEO-Grundlagen
Content Marketing (manche schreiben auch Contentmarketing) ist zwar nicht neu, aber sicherlich ein anhaltender Trend in der SEO-Szene. Auch wir haben den Begriff in der Vergangenheit manchmal implizit und manchmal auch explizit benutzt, darum habe ich mich entschieden jetzt mal zu klären, was das denn eigentlich ist, Content Marketing. Denn der Begriff ist ja nicht gerade selbsterklärend. Zuerst versuche ich kurz zu erläutern, was Content Marketing allgemein ist und danach ziehe ich dann die Verbindung zur Suchmaschinenoptimierung.
Was ist Content Marketing?
Ich kann hier leider keine fertige Definition anbieten. Das Wichtigste zuerst: Im Content Marketing ist der Content das Mittel. Über (hochwertige) Inhalte soll eine Beziehung zu einem Kunden / User / Interessenten aufgebaut werden. Er soll so an ein Produkt beziehungsweise eine Marke herangeführt oder gehalten werden. Der Content muss dazu hochwertig sein. Das heißt, er muss einen Mehrwert bieten. Wie dieser Mehrwert aussieht ist egal. Die bereitgestellten Inhalte können unterhaltend oder informativ sein und als Text, Bild, Video oder in jeder weiteren möglichen Form daherkommen. Auch die Kanäle, über die Content Marketing betrieben wird, sind vielfältig. Wichtig ist nur, dass sie vom Unternehmen selbst gestellt werden. Man spricht auch davon, dass Content Marketing über Owned Media, frei übersetzt also über eigene Kanäle, erfolgt. Im Unterschied zu Paid Media, also fremde Kanäle, bei denen man für die Präsentation zahlt. Generell wird der Begriff Content Marketing vor allem im Zusammenhang mit Internet Marketing verwendet, aber weit gefasst versteht man darunter offenbar auch manche Offline-Maßnahmen, wie zum Beispiel ein firmeneigenes Magazin. Nichtsdestotrotz ist Content Marketing sicherlich vor allem ein Bestandteil des Online Marketings. Dabei wurde es angeblich von der Erkenntnis getrieben, dass sich manche Menschen von aufdringlicher Werbung genervt fühlten. Also soll ihnen nun ein Mehrwert geboten werden und sie binden sich, salopp gesagt, von alleine an die Marke, weil ihnen die Inhalte zusagen.
Content Marketing und SEO
Wer schon länger das bold ventures Magazin oder irgendeinen anderen SEO Blog liest, der weiß wie wichtig das Thema Content in unserem Bereich in den vergangenen Jahren geworden ist. Die häufigste und wichtigste Empfehlung – man kann es schon fast nicht mehr hören – ist: Guter Content. Was das ist, habe bereits einmal versucht darzulegen. Wer sich daran noch erinnern kann, wird wissen, dass die Quintessenz hieß: Mehrwert schaffen. Das ist was Google (und auch die anderen Suchmaschinen) möchten: Ihren Usern tolle, themenrelevante Inhalte anbieten, damit sie mit der Suche zufrieden sind und wiederkommen. Kunden / User über den Mehrwert von Inhalten zu gewinnen ist also sowohl die Intention des Content Marketing wie auch der SEO. Denn ihr Ziel ist es zwar vordergründig Websites für bestimmte Keywords vorne in den Suchergebnissen zu platzieren, was aber in der Steigerung von Traffic und damit Usern münden sollte. Die Verbindung von SEO und Content Marketing ist demnach durch die zunehmende Relevanz der inhaltlichen Qualität in den Suchergebnissen zustande gekommen.
Damit hängt natürlich die gestiegene Relevanz der Rankingfaktoren Userverhalten und Social Signals zusammen, die auch entscheidende Kennzahlen für den Erfolg von Content Marketing darstellen. Daher betreiben viele SEOs mittlerweile gleichzeitig Content Marketing. Ihre Ziele sind dabei neben den Social Signals insbesondere auch der Linkaufbau. Sogenannter organischer Linkaufbau über Content-Marketing-Methoden ist mittlerweile beinahe die wichtigste Form des Linkaufbaus geworden, zumindest in manchen Bereichen. Dahinter steckt die Idee, dass gute Inhalte automatisch verlinkt werden, weil sie eben jenen Mehrwert bieten, von dem so häufig gesprochen wird. Solche Links sind echte Links (weder gekauft noch gemietet), die für Google eine große Rolle spielen.
SEO bedient sich also zunehmend der Content-Marketing-Methoden, aber das geschieht auch andersherum. Wer Content Marketing betreiben möchte, muss sich auch der Suchmaschinenoptimierung bedienen – der tollste Content nützt nichts, wenn ihn keiner findet.
Inbound oder Content Marketing
Wie ich bereits erwähnt habe, ist es schwierig den Begriff Content Marketing genau zu definieren. Diese Schwammigkeit wird zunehmend zum Problem, denn Content Marketing kann letztlich vieles sein. Marcel von rankingCHECK hat dieses Problem mal thematisiert. Der bessere Begriff, gerade im Online Marketing, ist eigentlich Inbound Marketing. Darin ist zum Beispiel SEO ganz eindeutig enthalten. Hier kann man ganz hervorragend einen Satz aus der englischen Wikipedia zitieren: „Inbound marketing earns the attention of customers, makes the company easy to be found and draws customers to the website by producing interesting content.“ Inbound Marketing grenzt sich dabei von Outbound Marketing ab, das nach außen gerichtet ist und dementsprechend aktiv bis aufdringlich auf den Kunden zugeht, während Inbound Marketing darauf abzielt, dass der Kunden von sich aus zu der Website findet. Man verdient sich die Aufmerksamkeit des Users durch gute Inhalte. Inbound Marketing beinhaltet also Content-Marketing-Methoden, da der Content das hauptsächliche Mittel ist. Der Begriff integriert aber auch die Art und Weise, wie dieser Content zugänglich gemacht wird, zum Beispiel SEO und SMM. Zu diesem Thema werden wir zu gegebener Zeit auch noch einen weiteren Artikel beisteuern.
Naja, Content is King heisst es ja seit jeher – dummerweise bedeutet guter Content eben nicht zwangsläufig dass dieser zur Kenntnis genommen wird geschweigen denn dass fleissig geliked, geshared oder gar verlinkend wird. Ohne für die Reichweite der eigenen Verteilungskanäle zu sorgen macht es demzufolge auch wenig Sinn „hochwertige“ Inhalte zur Verfügung zu stellen…