SEO oder SMM: Muss man sich entscheiden?

Worum geht es im Online Marketing? Meine Antwort darauf lautet: 1. es geht darum Aufmerksamkeit für ein Produkt, für eine Marke etc. zu erzielen bzw. die Reichweite zu erhöhen, damit 2. höhere Einnahmen erzielt werden können. Zugegeben, das ist ein bisschen plump ausgedrückt, aber letztlich ist es ja das, worum es geht.

Und wenn wir mal die Trafficquellen betrachten, die man so anzapfen kann, dann merkt man am Ende, dass das größte Potenzial in den Suchmaschinen und in Social Media schlummert. Da ist es natürlich auch logisch, dass es jeweils einen passenden Marketingbereich gibt. Erstens das Suchmaschinenmarketing (SEM), das sich aus SEO und SEA (Search Engine Advertising) zusammensetzt, und zweitens das Social Media Marketing.

Ich werde jetzt nicht die einzelnen Formen im Detail erläutern, sondern einen Überblick liefern.

Suchmaschinenmarketing

Ich denke es kann als gesichert gelten, dass der Traffic, der von einer Suchmaschine auf eine Website gelangt, als qualitativ hochwertig einzuschätzen ist. Durch die Suche und die Eingabe der Suchphrasen oder Keywords begeben sich die User selber aktiv auf die Suche, sie sind bereits interessiert und müssen nicht erst noch überzeugt werden. Man muss sie also nur noch irgendwie auf die eigene Website leiten. Das kann man einfach machen, indem man Anzeigen kauft, die bei den richtigen Keywords eingeblendet werden. Dieses SEA ist einigermaßen effektiv, aber zugleich auch teuer. Der Vorteil ist, dass es auch kurzfristig erfolgreich ist.

Eine andere Möglichkeit ist es hingegen, in den ganz normalen, wir sagen organischen, Suchergebnissen aufzutauchen. Das zu erreichen ist die Aufgabe der Suchmaschinenoptimierung. Die SEO hat den Vorteil, dass sie verhältnismäßig günstig ist, aber einen enormen Nutzen erzielen kann. Dabei teilt sich die SEO wieder auf: In Maßnahmen, die auf der eigenen Website passieren (OnSite-Optimierung) und andererseits in Maßnahmen, die außerhalb greifen (OffSite-Optimierung). Der wichtigste Stichpunkt ist hier der (Back-)Linkaufbau.

Social Media Marketing

Darüber, was Social Media Marketing bzw. SMM ist, habe ich ja schon einmal einen recht ausführlichen Artikel geschrieben. Im Grunde bezeichnet es alle Marketingaktivitäten in sozialen Medien. Trotzdem verstehen viele darunter immer noch lediglich Promotion auf Facebook. Das zu diskutieren würde jetzt zu weit führen. Social Media Marketing ist, egal auf welchen Plattformen es betrieben wird, recht aufwendig. Vor allem dann, wenn es als langfristige Präsenz ausgelegt wird. Außerdem muss Social Media Marketing natürlich auch noch die Aufgabe erfüllen, die Leute für ein Thema zu interessieren, denn sie sind ja selbst nicht aktiv auf der Suche. Wenn man es richtig anstellt, können die Reichweiten jedoch enorm sein und eine Marke spürbar stärken. Eine weniger aufwendige Untervariante des Social Media Marketing ist die Social Media Optimierung (SMO). Diese bezeichnet lediglich die Aufgabe, eine Website dahingehend zu optimieren, dass sie sich ideal sozial verbreitet. SMO bietet also einfach den Rahmen, damit User eine Seite teilen und verbreiten, während richtiges Social Media Marketing selbst, auf allen möglichen Kanälen, auch außerhalb der Website aktiv wird.

Gemeinsamkeiten von SEO und SMM

Mit der SMO habe ich bereits die meiner Meinung nach augenfälligste Überschneidung von SMM und SEO genannt. Mittlerweile gehört es einfach auch zur SEO Onsite-Optimierung dazu, dass beispielsweise Social Buttons eingebunden werden. Da ist es erstmal egal, inwiefern die Social Signals als Rankingkriterium dienen. Daher ist bei einer guten Onsite Optimierung SMO schon zu einem Großteil enthalten, sowohl was die technische, als auch die inhaltliche Optimierung angeht.

Muss ich mich für eine Marketingform entscheiden?

Selbstverständlich muss man sich nicht für eine Form entscheiden. Es ist aber weitgehend sinnlos, eine Website in kommerziellem Interesse ohne SEO zu betreiben. Und auch ohne kommerzielles Interesse macht es wenig Spaß nicht gefunden zu werden. Social Media Marketing hingegen hat, vor allem für kleinere Unternehmen, eine recht hohe finanzielle Hürde (und selbst wenn sie nicht bezahlt wird, ist da zumindest eine zeitliche Hürde, die man finanziell ausdrücken kann …). Und wie ich schon erwähnt habe, führt zumindest in einigen Punkten, auch an der SMO kein Weg vorbei – selbst wenn man nur SEO betreibt. Wer aber ganz auf Suchmaschinenoptimierung verzichten möchte, um sich zum Beispiel voll auf Social Media zu konzentrieren, dem würde ich vorschlagen, gar keine eigene Website zu betreiben, sondern nur Plattformen wie Facebook für den Auftritt zu nutzen.

Eine gute Verknüpfung ist gefragt

Solche recht strikten Trennungen sind aber eher nicht die Regel. Wie hoffentlich deutlich geworden ist, lassen sich die einzelnen Marketingformen nur noch schwer abgrenzen, weil alles irgendwie miteinander zu tun hat. Letztlich kommt es auf das Ziel und die Zielgruppe der Maßnahme an, wo man den Schwerpunkt setzt. Und wenn man dem Content Marketing Trend folgt (bei dem sich in der SEO-Szene immer mehr der Begriff Inbound Marketing durchsetzt), so muss man sowieso verschiedene Kanäle bedienen und sozusagen disziplinübergreifend arbeiten. Konzeptionelle Arbeit und die kluge Verknüpfung der unterschiedlichen Bereiche werden dadurch unerlässlich.

(Artikel erstmals veröffentlicht am 28. März 2013- Inhalte evtl. nicht mehr aktuell)

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7 Kommentare
10.04.2013

Sollte nicht Punkt 1 sein: Einnahmen zu erzielen und nicht anders rum? Entschuldigen Sie meine Pingelichkeit :-P

David Linden
10.04.2013

Klar, Einnahmen sind in der Regel das hauptsächliche Ziel eines jeden Unternehmens. Aber es ist nicht zwangsläufig auch das Ziel des Online Marketings, oder jeder anderen Kampagne. Markenbildung, Bekanntheits-/ Reichweitensteigerung, Imagepflege etc. sind ja keine unüblichen Ziele des Marketings. Diese erhöhte Reichweite sollte dann natürlich auch in einer Einnahmensteigerung resultieren. Was ich meinte waren also diese Steigerung der Einnahmen. Davor sollten aber selbstverständlich schon welche erzielt worden sein, das ist richtig;-)